Von Miley Cyrus bis Barack Obama: Alle lieben SoundCloud

Miley Cyrus geht es offensichtlich wieder um die Musik - das Pop-Sternchen hat SoundCloud für sich entdeckt. Doch sie ist längst nicht der erste prominente Fan der Musikplattform, die ihren Sitz in Berlin hat.
von  (kd/spot)
Musik im Mittelpunkt: Die Benutzeroberfläche von SoundCloud
Musik im Mittelpunkt: Die Benutzeroberfläche von SoundCloud © SoundCloud

Berlin - Popstar Miley Cyrus (21, "We Can't Stop") hat sich eine neue Plattform ausgesucht, um ihre kontrovers diskutierten Rock-Coverversionen der Öffentlichkeit vorzustellen: SoundCloud. Die Seite ist längst kein Geheimtipp mehr, für die vor allem durch knappe Outfits und schrille Shows bekannte Sängerin ist die Wahl dieses Dienstes dennoch ein Statement, denn hier steht ausnahmsweise die Musik im Vordergrund.

Sehen Sie hier das aufreizende Video zu "Adore You" von Miley Cyrus

Das wird schon bei der schlichten Optik der Seite deutlich, in deren Mittelpunkt die Songs selbst stehen, die in Wellenform dargestellt werden. Typisch sind auch die Nutzerkommentare, die an beliebige Stellen des Songs platziert und beim Abspielen eingeblendet werden - oft wird so etwa ein besonders gelungener Refrain oder ein Solo hervorgehoben. Viele Künstler schätzen das direkte Feedback für einzelne Passagen. Doch eigentlich ist die SoundCloud-Seite selbst gar nicht so wichtig: "Das Ziel ist normalerweise, den Player auf deine eigene Seite oder deinen Blog zu setzen", erklärte SoundCloud-Mitgründer Alexander Ljung einmal "Wired". Tatsächlich ist das SoundCloud-Widget heute von vielen Musiker-Seiten nicht mehr wegzudenken.

Gestartet wurde SoundCloud im Jahr 2008 von den Schweden Alexander Ljung und Eric Wahlforss in Berlin. Ursprünglich ging es den beiden vor allem um eine Plattform, auf der Musiker unkompliziert ihre Stücke austauschen und sich gegenseitig Feedback geben konnten. Doch SoundCloud wurde schnell für ein größeres Publikum interessant, zumal es mit seinem schnörkellosen Design eine reizvolle Alternative für das immer unübersichtlichere Myspace darstellte. Neben unzähligen kleineren Acts erklärten auch Top-Stars wie Moby (49, "Disco Lies") und die Foo Fighters ("Learn to Fly") SoundCloud schnell zur ersten Wahl, wenn es darum ging, ihre neuen Songs vorzustellen.

 

2010 knackte die Plattform die Marke von einer Million Nutzern, heute kann SoundCloud bereits 40 Millionen registrierte User sowie satte 200 Millionen Hörer vorweisen. Denn das ist einer der Vorteile von SoundCloud: Zum Anhören der Musik muss man nicht angemeldet sein. Registrierte Nutzer können zusätzlich etwa Songs kommentieren, Playlisten erstellen oder in Gruppen über ihre Lieblingsbands diskutieren. SoundCloud kommt dabei ohne Werbung aus und kostet zunächst nichts - Künstler können bis zu zwei Stunden Musik umsonst auf ihr Profil stellen, weitere Uploads sind dann kostenpflichtig.

Auf SoundCloud ist dabei längst nicht nur Musik zu finden, so veröffentlicht etwa auch US-Präsident Barack Obama (53) seine Reden auf dem Portal. Und auch die Telefonmitschnitte, die den damaligen türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan (60) Anfang des Jahres unter Druck setzten, wurden zuerst auf SoundCloud gepostet - wie andere unliebsame Netzwerke ließ Erdogan die Seite daraufhin sperren.

 

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