Volker Lechtenbrink ist tot: Seine Ehefrau spricht über seine letzten Momente
Der Schauspieler, Sänger und Regisseur Volker Lechtenbrink ist tot. Er starb am Montag im Kreise seiner Familie an den Folgen einer schweren Erkrankung. Lechtenbrink wurde 77 Jahre alt.
Ehefrau Gül Ural-Aytekin trauert um Volker Lechtenbrink
Lechtenbrinks Ehefrau Gül Ural-Aytekin hat jetzt über seine letzten Momente gesprochen. "Er war zum Schluss drei Wochen in Hamburg im Hospiz. Ich war immer bei ihm, habe ihn mit der älteren Tochter Saskia bis zum Schluss begleitet. Mein Mann war nicht eine Minute allein", sagte die 55-Jährige zu "Bild". "Er war ja auch immer für alle da, deshalb bin ich glücklich, dass ich bis zum Schluss für ihn da sein konnte", erklärte Ural-Aytekin weiter.

Sie betonte außerdem, dass Lechtenbrink "bis zum Schluss mit seiner Art auch anderen immer Mut gemacht" hat. Denn: "Er hat nie gejammert, war bis zum Ende humorvoll. Alles, was er machte, war immer 100 Prozent." Ural-Aytekin sagte: "Mein Mann war ein großartiger und einmaliger Mensch, sein Publikum hat ihn geliebt."
Volker Lechtenbrink ist tot: Für diese Filme war der Schauspieler bekannt
Seinen großen Durchbruch feierte der Schauspieler bereits mit 14 Jahren, als er in Bernhard Wickis Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959) einen der sieben Jungen spielte, die kurz vor Kriegsende sinnlos eine Brücke verteidigen müssen. Nach Stationen an Theatern in Hannover, Köln, Berlin, München und Hamburg, folgten zahlreiche Fernsehauftritte ("Derrick", "Ein Fall für zwei"). In den 70er Jahren startete Lechtenbrink seine Karriere als Musiker und Moderator ("Leben, so wie ich es mag").
Volker Lechtenbrink (†77): "Ich habe alles gespielt"
Lechtenbrink wurde am 18. August 1944 als Sohn eines Angestellten in Cranz/Ostpreußen geboren, wuchs aber in Bremen und Hamburg auf, wohin es ihn als Flüchtlingskind verschlagen hatte. Bereits mit acht Jahren übernahm er Sprechrollen im NDR-Kinderfunk. Nach seinem Auftritt in "Die Brücke" absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie beim privaten Hamburger Schauspielstudio Freese. Bereits mit 26 Jahren hatte er rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt. "Ich habe alles gespielt: vom Mörder bis zum Liebhaber, vom Verbrecher bis zum Komiker", sagte er in einem dpa-Interview zu seinem 70. Geburtstag.
Bekannt wurde Lechtenbrink auch durch seine unverwechselbare sonore Stimme: Als Synchronsprecher setzte er sein rauchiges Timbre unter anderem als deutsche Stimme von Kris Kristofferson und Burt Reynolds ein. 1995 kam noch der Job des Intendanten bei den Bad Hersfelder Festspielen hinzu, 2004 übernahm er für drei Jahre die Leitung des Hamburger Ernst-Deutsch-Theaters.
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