Viktoria Brams: Trotz Krankheit und Todesfällen bewahrt sie Lebensfreude

Die Frau ist vielseitig: Die Schauspielerin Viktoria Brams (80) kennen die Zuschauer etwa aus dem "Marienhof", von "Hallo, Robbie" oder "Klinik unter Palmen". Und als Synchronsprecherin leiht sie ihre Stimme berühmten Kolleginnen wie Meryl Streep, Jane Fonda und Julie Andrews als "Lady Whistledown" in der Serie "Bridgerton". In der Abendzeitung erzählt Viktoria Brams, was sie bewegt und wie sie den Sommer verbringt.
In Hellabrunn: Viktoria Brams erinnert sich an gemeinsame Zeit mit Ehemann
Getroffen haben wir sie in Hellabrunn. "Im Tierpark fühle ich mich tierisch wohl. Ich mag alle Tiere, hatte selbst auch schon Katzen und einen Hund. Und schaut mal", ruft Viktoria Brams verzückt, "hier sind ja Waschbären!" Mit ihrem 2008 verstorbenen Mann, dem Schauspieler Michael Hinz, erzählt sie, sei sie früher oft in Florida gewesen.
"Hinter unserem Haus war ein Wäldchen – und immer, wenn wir im Garten gegrillt haben, schlich sich Vater Waschbär an. Wir fingen dann an, für ihn mitzugrillen. Die Fleischstücke klemmte sich Herr Waschbär dann unter die Achseln und ins Maul und rannte zu seiner Familie zurück", erinnert sie sich lachend.

Wegen Freunden und Familie: Schauspielerin hängt sehr an München
Dennoch sei München nach wie vor ihre Lieblingsstadt. "Ich habe lange Zeit in der Clemensstraße in Schwabing gewohnt, lebe jetzt ein bisschen ländlicher in Wolfratshausen. Aber mich zieht es mindestens einmal die Woche hierher, ich besuche meinen Sohn Patrick in Neuhausen, treffe mich mit Freunden oder meinen Verwandten, gehe ab und zu ins Residenztheater oder in die Komödie im Bayerischen Hof. Mit S- und U-Bahn kenne ich mich gut aus, das ist ja kein Problem."
Mit dem Auto fahre sie schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr: "Ich leide an einer Makuladegeneration, deswegen haben meine Augen sehr nachgelassen. Mein Sohn druckt mir immer alles in Großbuchstaben aus, damit ich es lesen kann. Aber ansonsten geht es mir wunderbar, ich laufe jeden Tag sehr viel und bin – toi, toi, toi! – gesund."
Viktoria Brams sinniert: "In München sind alle, die mir begegnen, so nett, ich kenne nur zauberhafte Leute hier, auch meine Schauspielkollegen und -kolleginnen wie Grit Boettcher: Wir standen unter anderem Mal für 'Hotel Paradies' gemeinsam vor der Kamera, sowie mit ihrer Tochter Nicole Belstler-Boettcher für 'Marienhof' – und sind immer mal wieder in Kontakt".
Trotz des Todes ihrer Tochter: Viktoria Brams bewahrt Lebensfreude und Fröhlichkeit
Auch ein schlimmer Schicksalsschlag der Schauspielerin ist Thema. Der Tod ihrer Tochter Viviane (†52) vor zwei Jahren habe sie natürlich sehr gebeutelt. "Aufgrund ihrer Behinderung und Einschränkungen war uns beiden klar, dass es zu Ende geht. Wir hatten noch eine sehr intensive Zeit miteinander, dafür bin ich sehr dankbar", gesteht sie.
In einem Interview im September 2023 sprach Brams ebenfalls über ihre Tochter. "Dass sie überhaupt 52 Jahre alt geworden ist, hätte niemand geglaubt, als Frühgeburt war sie sehr lange im Brutkasten und hatte eine Behinderung", erklärte sie der AZ schon damals. Aber: Egal, was passierte, sie habe sich immer ein großes Stück Lebensfreude und Fröhlichkeit bewahren können. Und Menschenfreude.
Lange hat sie sich um die Familie gesorgt: "Heute fühle ich mich beschützt und umsorgt"
Wie sieht es mit den Sommerplänen der 80-Jährigen aus? Recht viel planen könne sie derzeit nicht, gibt die Schauspielerin zu. Alle paar Wochen fahre sie für ein paar Tage nach Wien zum Drehen. "Ich bin ja seit 2020 die lustige Oma Putz in der Fernsehwerbung des österreichischen Möbelgiganten XXXLutz – das ist für mich ein Geschenk des Himmels, eine finanzielle Absicherung und eine tolle Abwechslung. Dort habe ich sogar einen Fahrer, der mich abholt und überall hinfährt."
Und auch aus der Familie bekommt sie tatkräftige Unterstützung: Ihr Sohn Patrick Hinz bringt sie zum Zug, holt sie wieder ab und managt überhaupt alles. "Er kümmert sich liebevoll. Jetzt hat er mir ein Handy mit großen Tasten und Nummernansage besorgt. Lange war ich für meinen kranken Mann und für meine Tochter da, heute fühle ich mich sehr beschützt und umsorgt."