Victoria trägt München

Die schwedische Kronprinzessin geht mit einer Brosche auf Staatsbesuch, die Christine Rauert aus Bogenhausen entworfen und ihr zugeschickt hat. Was die Designerin zu der Adelung sagt
von  Abendzeitung
Stolz und vor allem überrascht: Christine Rauert.
Stolz und vor allem überrascht: Christine Rauert. © honorarfrei

MÜNCHEN - Die schwedische Kronprinzessin geht mit einer Brosche auf Staatsbesuch, die Christine Rauert aus Bogenhausen entworfen und ihr zugeschickt hat. Was die Designerin zu der Adelung sagt

Die Münchner Schmuckdesignerin Christiane Rauert klickt sich gerade auf Facebook durch – und traut ihren Augen nicht. Ja, es gibt keinen Zweifel: Kronprinzessin Victoria von Schweden trägt ihre Brosche! Christiane Rauert hat das Schmuckstück vor fünf Jahren designt und damals 24 Exemplare anfertigen lassen. „Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich das Foto mit Victoria und der Brosche gesehen habe“, erzählt die 50-Jährige.

Als Marketing-Gag hatte Christiane Rauert 2005 drei verschiedene Broschen – hübsch verpackt als Weihnachtsgeschenk – an vier europäische Prinzessinnen geschickt: Mette-Marit von Norwegen, Mary von Dänemark, Máxima der Niederlande und eben auch Victoria von Schweden. „Ich mag die Hoheiten sehr, weil sie so moderne Prinzessinnen sind und gerne viel Schmuck tragen“, sagt die Münchnerin. „Ich dachte mir: Schlimmstenfalls verschenken sie die Broschen halt an Verwandte weiter.“

Alle Königshauser haben sich damals artig für ihr Geschenk mit einem Brief bedankt. Das war’s dann aber auch – bis jetzt. Fünf Jahre später thront Christiane Rauerts Eigenkreation an Victorias Brust. „Ich hatte die Aktion eigentlich schon völlig vergessen“, so die gelernte Grafikdesignerin.

Die schwedische Kronprinzessin trug den 69-Euro-Modeschmuck – quasi ein Schnäppchen – am 28. September bei einem Staatsbesuch in Frankreich. „Ich dachte: Wow, das ist ja toll, vor allem bei einem so hohen Anlass!“, sagt Christiane Rauert. Die 50-Jährige hat schon als 12-Jährige Schmuck entworfen. Ihre Schwester Konstanze habe ihre Ketten und Ringe auf dem Schulhof verkauft – „um das Taschengeld aufzubessern“. Ihre beste Kundin sei aber ihre Mutter gewesen.

Die „Victoria-Brosche“ aus böhmischem Strass und geschliffenen Kristallsteinen ist mittlerweile ausverkauft. Es hat einen regelrechten Run auf das Schmuckstück gegeben. Rund 25 Interessierte stehen jetzt noch auf der Warteliste für die farbenfrohe Brosche, die von Prinzessin Victoria öffentlich geadelt wurde. „Ich muss aber sagen, dass sie eigentlich nicht 100-prozentig zu dem lachsrosanen Jäckchen von Victoria passt“, so die Designerin. „Ich persönlich finde es ja etwas gewagt.“

Sylvia Petersen

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