Victoria Beckham: Spice Girl wird Lady

Sängerin, Spielerfrau, Spottobjekt. Doch die zierliche Engländerin hat nicht nur eine dicke Haut, sondern auch das richtige Händchen. Sie hat sich ständig neu erfunden. Heute führt sie ein Mode-Imperium und bekommt jetzt auch noch einen königlichen Orden.
von  Kimberly Hoppe
Fast wie ein Ritterschlag: Victoria Beckham wird von Prinz William mit dem Orden des Britischen Empires geehrt.
Fast wie ein Ritterschlag: Victoria Beckham wird von Prinz William mit dem Orden des Britischen Empires geehrt. © dpa

Hätte sie diese Auszeichnung ein paar Jährchen früher erhalten, was damals völlig undenkbar gewesen wäre – dann wäre Victoria Beckham (43) mit riesiger Sonnenbrille, Solarium-Teint, hochgepushtem Doppel-D-Dekolleté, einem knallengen Fummel und zig Bodyguards angestöckelt gekommen. Image: viel Geld, null Geschmack.

Jetzt, am Mittwochmittag, trägt sie im Buckingham Palace einen lockeren Pferdeschwanz, den sich andere Frauen vorm Abschminken machen. Dazu ein dunkelblaues Oversize-Kleid, trendy und elegant zugleich.

Sie ist mit Ehemann David und den Eltern da. Ohne ihre vier Kinder.

Preise für die Mama

Die Show hat Victoria (nicht mehr) nötig. Außerdem ist die Schule wichtiger als Preise für die Mama.

Die Frau, die auf Fotos seit fast 15 Jahren nicht mehr gelächelt hat (sie gefällt sich so nicht), ist nervös und gerührt, als ihr Prinz William den Orden des Britischen Empires überreicht. Wofür? Das mögen die Kritiker fragen, die es nicht mitbekommen haben: Victoria hat sich nicht nur immer wieder neu erfunden (inhaltlich und optisch), sie hat es auch geschafft, ein weltweit angesehenes Mode-Imperium aufzubauen. Noch vor einiger Zeit hätte das niemand geahnt: Da wurde das Ex-Spice-Girl (bis heute die erfolgreichste Frauenband der Welt), das als Solo-Sängerin scheiterte, von Stilkritiker Richard Blackwell zur „am schlechtesten gekleideten Frau“ gekürt. Die Goldene Himbeere bekam sie für ihr Mitwirken am „Spiceworld“-Film und Gerüchte um ihren untreuen Superfußballer-Ehemann machten die Runde.

Paparazzi-Objekt Nummer Eins

Victoria, die nach dem Tod von Lady Diana in England als Ersatz-Objekt für die Paparazzi herhalten musste, fiel tief. Sie war auf der Suche – nach sich selbst. Was sie zunächst fand: Silikon für ihre Brüste, Size Zero als Berufung. Victoria das Spottobjekt, die Trash-Königin. Ihre Wiederauferstehung fand stetig statt. Mit ihrer Modefirma, gegründet 2006, wuchsen Erfolg und Selbstbewusstsein. Als Designerin hat sie es in die erste Liga geschafft.

Die größte Überraschung lieferte sie kürzlich. Ohne Extensions am Kopf, ohne Silikon in den Brüsten, dafür im Gemütlich-Outfit und mit flachen Gesundheitslatschen zeigte sie sich nach einer umjubelten Fashion Show. Victoria lächelte.
Sie zog ihre linke Mundpartie etwas nach oben.

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