„Verschlafen hab’ ich nie!“
MÜNCHEN - Bei Morning Man Mike Thiel klingelt der Wecker täglich um 3.15 Uhr – in der AZ erzählt er jetzt aus seinem Frühaufsteher-Alltag
Wenn er Feierabend hat, stehen die meisten erst auf: Morning Man Mike Thiel, beliebtester Moderator bei Radio Gong 96,3, weckt die Münchner werktags mit frechen Sprüchen von 4.53 bis 8.53 Uhr.
Am heutigen Freitag feiert sein Sender 25. Geburtstag, lässt es mit vielen Promis am Nockherberg krachen – und der gebürtige Düsseldorfer und dreifache Vater muss mal ein bisschen länger aufbleiben. Vor der großen Jubiläums-Party sprach die AZ mit dem Frühaufsteher.
AZ: Herr Thiel, 25 Jahre Gong – haben Sie in all der Zeit wirklich nie verschlafen? MIKE THIEL: Nein, verschlafen hab’ ich nie. Meine Frau weckt mich pünktlich – mit dem Nudelholz. Aber: Wenn schon denn schon, einmal bin ich gar nicht gekommen. Da hab' ich im Winter, auf dem Weg in den Sender, meinen BMW Z3 auf dem Föhringer Ring in die Leitplanken gedrückt! Totalschaden! Die Leitplanke habe ich dann später für einen guten Zweck versteigert!
Wie ist Ihr Alltag, wenn man eigentlich Feierabend hat, während andere aufstehen?
Wenn ich am frühen Vormittag heim komme, fallen lauter rosa und pink gekleidete Blondinen über mich her!
. . . Ihr Alltags-Doping?
Die Quoten! Je mehr Hörer, desto besser! Aktuell habe ich soviel Hörer wie noch nie in 15 Jahren, 40 Prozent Zuwachs – echt irre. Als Nummer 1 geht das Aufstehen um 03.15 Uhr nach so langer Zeit immer noch wie von alleine.
Das schönste Erlebnis?
Die Hörerin, die Dank meiner Stimme, nach einem monatelangen Wachkoma wieder erwachte, weil ihr eine Krankenschwester im Radio, die Mike-Thiel-Show auf Gong 96,3 verstellte und sie um Hilfe rief!
Ihr peinlichster Versprecher?
Ich bezeichnete die Spieler vom TSV 1860 mal als „Profis“.
Der beste Hit aller Zeiten?
„Hit the road Jack“ habe ich immer noch in der Playlist. Oder der Hit vom Bürgermeister, früher Roland Bürger, Call-Center-Agent. Ich entdeckte ihn mit „Locker Macha“ für die Shitparade. Danach kam der Plattenvertrag und sein Debütalbum. Das ist feinste Münchner Musikkultur.
Welchen Promi ärgern Sie besonders gerne?
Giulia Siegel. Aber die ist eigentlich kein richtiger Promi.
Warum wollten Sie nie ins Fernsehen wie Bully oder Gottschalk?
Zu viele Köche verderben den Brei. Es gibt kein schnelleres Medium als das Radio und ich habe alle Fäden in der Hand.
Ihr Zukunftswunsch: noch mehr Kinder als Brangelina zu haben – oder endlich mal bis 12 Uhr auszupennen?
Lassen Sie es mich so sagen: Ich hätte gerne Angelina Jolie und möchte mit Ihr bis Mittag auspennen.