Veronica Ferres: "Ich Bundeskanzlerin? Im Leben nicht!"
Veronica Ferres schlüpft in die Rolle der Bundeskanzlerin im Sat.1-Film "Die Staatsaffäre" und verliebt sich in ihren französischen Kollegen. Im Interview verrät die Schauspielerin dennoch, dass sie im wahren Leben auf keinen Fall mit Frau Merkel tauschen wollen würde.
Es wird politisch für Veronica Ferres (49, "Saphirblau"): Im Sat.1-Film "Die Staatsaffäre" am 2. September ab 20.15 Uhr verliebt sich die Schauspielerin als deutsche Bundeskanzlerin in den französischen Staatschef. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die 49-Jährige, dass sie selbst eine Affinität in Richtung Frankreich hat. Außerdem erzählt Ferres, wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel den Film findet.
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Frau Ferres, wie ist es, als Frau Bundeskanzlerin angesprochen zu werden?
Veronica Ferres: Das hat sehr viel Spaß gemacht. Toll war vor allem während der Dreharbeiten mit Eskorte durch Berlin zu fahren. Es war richtig schade, als man mich dann nach dem Dreh wieder mit "Frau Ferres" angesprochen hat.
Sie spielen eine fiktive Kanzlerin. Haben Sie dennoch Angela Merkel in ihrer Gestik studiert?
Ferres: Sowohl sie als auch andere Kanzler. Alleine schon daraufhin, wie sich jemand bewegt und verhält, der eine solche Machtposition innehat. Es war sehr spannend zu sehen, wie solche Menschen ihre Macht verinnerlicht haben.
Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Anna und Frau Merkel?
Ferres: Es gibt Überschneidungen, allerdings wirklich nur sehr kleine. Die Merkelraute, zum Beispiel, darf natürlich bei einer Bundeskanzlerin nicht fehlen. Ansonsten ist Anna eine fiktive Figur, die völlig frei erfunden ist.
"Die Staatsaffäre" verbindet Romantik, Humor mit politischem Habitus. War es schwer, hier den Spagat hinzubekommen?
Ferres: Es ist definitiv ein Spagat und es war eine sehr intensive Vorbereitung auf diese Rolle nötig. Zum Glück hatte ich ein tolles Team um mich herum, angeführt von dem wunderbaren Regisseur Micky Rowitz, das mich großartig unterstützt hat. Die Dreharbeiten haben trotz enormen Pensums wahnsinnig Spaß gemacht.
Sie haben im Film eine Affäre mit dem französischen Staatschef. Ist es zwischen beiden wahre Liebe oder nur die Anziehungskraft der Macht?
Ferres: Es ist wahre Liebe, die schon Jahre vorher beim Fall der Mauer begründet wurde, als die beiden sich schon mal kennen gelernt hatten. Die Position, die beide innehaben, ist eher ein Hindernis für ihre Liebe, aber natürlich auch der Grund für ihr Wiedersehen.
Können Sie nachvollziehen, dass nach 25 Jahren Funkstille noch große Gefühle da sind?
Ferres: Ja, ich glaube daran, dass es so etwas gibt. Eine Liebe, die nicht gelebt werden konnte, kann sehr gut auch noch nach langer Zeit entzündet werden.
Haben Sie selbst eine Affinität zu Frankreich?
Ferres: Ich bin sehr gerne in Frankreich, mag die Sprache, das Essen und die Leichtigkeit der Franzosen. Sie nehmen das Leben oft leichter als wir und wissen, wie man es genießen kann. Man kann sich von unseren Nachbarn einiges abschauen.
Wie würden Sie es kommentieren, wenn Frau Merkel mit Herrn Hollande eine Liebesbeziehung führen würde?
Ferres: Solange die beiden ihre Pflichten und die Verantwortung für ihre Länder nicht vernachlässigen, hätten sie von mir aus jedes Recht der Welt, ihre Liebe zu leben. Privatleben sollte auch bei Politikern privat bleiben. Jeder sollte das Recht auf Intimsphäre haben, egal, in welcher Position.
Sie haben bereits mit Frau Merkel über den Film gesprochen. Wie hat sie reagiert?
Ferres: Sie war sehr amüsiert über die Geschichte, vor allem, weil sie am gleichen Abend Hollande getroffen hat. Das war ein lustiger Zufall, über den wir beide sehr geschmunzelt haben.
Hätten Sie gerne den Job von unserer Bundeskanzlerin?
Ferres: Im Leben nicht. Ich bewundere sie so sehr dafür, dass sie diesen harten Job mit so viel Besonnenheit, Weitblick und Diplomatie ausfüllt, würde mir das selbst aber niemals zutrauen. Ich bleibe lieber bei meinen kreativen Leisten (lacht).
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