Verleumdung: Bill Cosby klagt zurück
Der Fall Bill Cosby nimmt eine überraschende Wendung. Immer mehr Frauen hatten den TV-Komiker (78, "The Cosby Show") in den letzten Monaten sexuellen Missbrauchs bezichtigt - mehr als 50 mutmaßliche Opfer hatten sich insgesamt zu Wort gemeldet.
Nun will Cosby den Spieß offenbar umdrehen. Wie das US-Promi-Portal "TMZ" berichtet, hat der Star nun sieben der mutmaßlichen Opfer verklagt. Er wirft ihnen vor, die Anschuldigungen aus finanziellen Motiven frei erfunden zu haben.
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Dem Bericht zufolge ist in Cosbys Klage von "bösartigen, opportunistischen, unwahren und verleumderischen Anschuldigen" die Rede. Der 78-Jährige habe durch das "moralisch abstoßende Verhalten" der sieben Frauen "Scham und Demütigung" erfahren.
Aussagen unter Eid
Seit Ende 2014 hatten sich Berichte von sexuellen Übergriffen Cosbys gehäuft. Einige der Vorwürfe reichen bis in die 60er-Jahre zurück - der Komiker soll angeblich in vielen Fällen Drogen verwendet haben, um die Frauen gefügig zu machen. Die Anwältin Gloria Allred, die mehr als die Hälfte der insgesamt 57 Frauen vertritt, hatte Anfang November angekündigt, dass noch weitere Fälle ans Tageslicht kommen würden. Sie habe bereits Kontakt zu anderen potenziell Geschädigten.
Cosby selbst hatte lange zu den Vorwürfen geschwiegen und sich meist ausweichend geäußert. Die meisten der von den Frauen vorgebrachten Fälle sind längst verjährt. Allerdings musste Cosby dennoch bereits unter Eid aussagen; im Fall von Judy Huth, die zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt noch minderjährig war. Eine weitere Aussage unter Eid sollte wegen einer Verleumdungsklage Janice Dickinsons folgen. Sie war von Cosbys Anwalt der Lüge bezichtigt worden war. Weder Huth noch Dickinson befinden sich unter den sieben Frauen, die der Star nun verklagt.
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