Uschi Glas drückt Angela Merkel die Daumen
Uschi Glas schreibt in "Herzenssache: Vom Glück, gebraucht zu werden" über ihr Hilfsprojekt "brotZeit", womit hungernden Kindern geholfen wird. Im Interview äußert sich die Schauspielerin auch zum Thema Flüchtlinge und die damit verbundene Politik der Bundeskanzlerin.
"Herzenssache: Vom Glück, gebraucht zu werden" (adeo, 248 Seiten, 19,99 Euro) heißt das neue Buch von Uschi Glas. Es erzählt von ihrem Projekt "brotZeit", mit dem die Schauspielerin Kindern hilft, "die ohne Frühstück, Pausenbrot und oft auch ohne Abendessen in die Schule kommen". Auch Flüchtlinge spielen in Glas' Lektüre eine Rolle. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt die 72-Jährige, was sie von Bundeskanzlerin Angela Merkel Politik hält.
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Sie schreiben, sie hätten lange überlegt, ob Sie von Ihrer Patenschaft bei der Kindernothilfe erzählen sollen. Warum tun Sie es nun?
Glas: Ich wurde bei Gesprächen ermuntert über meine Patenschaften bei der Kindernothilfe zu erzählen, um vielleicht andere zu ermutigen, sich ebenfalls für diese gute Sache einzusetzen.
Haben Sie keine Bedenken, dass die Kinder sich durch das Angebot von "brotZeit" noch mehr von Ihren Eltern entfernen? Immerhin plädieren Sie gleichzeitig auch für mehr Gemeinschaft am heimischen Esstisch.
Uschi Glas: Die Kinder, die zuhause ein Frühstück bekommen, kommen nicht zu uns. Wir versorgen Kinder, die ohne Frühstück, Pausenbrot und oft auch ohne Abendessen in die Schule kommen.
Sie plädieren für ausgewogene Ernährung. Auf einen Diät-Ratgeber von Uschi Glas warten ihre Fans demnach vergeblich?
Glas: Ja, einen Diät-Ratgeber werde ich wohl nicht schreiben, aber vielleicht ja mal ein Buch mit dem Titel "Gesunde Ernährung mit Sport - so werden Sie fit". Denn ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass man nur durch eine gute Ernährung in Kombination mit Bewegung die Idealfigur und ein Wohlgefühl bekommt.
Sie kommen in Ihrem Buch auch auf das Thema Flüchtlinge zu sprechen. Bezogen darauf: Wenn Sie Frau Merkel einen Rat geben könnten, welcher wäre das?
Glas: Ich kann ihr keinen Rat geben, sie kämpft für ein gemeinsames humanes Europa und ich hoffe, sie schafft das.
Sie schreiben, die meisten Menschen ergreifen die Gelegenheit, wenn sie direkt nach Hilfe gebeten werden. Heißt das, der Mensch hilft selten aus eigenen Stücken?
Glas: Nein, das meine ich nicht, denn wir haben zum Beispiel in München gesehen, wie Menschen spontan zum Hauptbahnhof gekommen sind und einfach ihre Hilfe angeboten haben. Das war fantastisch. Übrigens überall in unserem Land gibt es Menschen, die ehrenamtlich helfen und anpacken. Das finde ich toll.
Sie erzählen von einem 102-Jährigen, der einen Einbrecher verarztet. Wie würden Sie in solch einer Situation reagieren?
Glas: So eine Situation mag ich mir gar nicht vorstellen. Ich empfinde eine große Bewunderung für diesen wunderbaren Menschen.
Sie leben nach dem Motto: Keine halben Sachen. Wie bekommen Sie die Schauspielerei und ihr Projekt unter einen Hut?
Glas: In den letzten sieben Jahren habe ich tatsächlich die meiste Zeit in unser "brotZeit"-Projekt investiert. Trotzdem arbeite ich immer noch gerne in meinem Traumberuf. Vielleicht gelingt es 2016 50 zu 50 Prozent.
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