Uschi gegen Uschi
Zur 68er-Sache, Schätzchen: Die beiden Münchnerinnen Uschi Glas und Uschi Obermaier wurden vor 40 Jahren berühmt - die eine als die Brave, die andere als das Sexsymbol. Und so unterschiedlich sind auch heute noch ihre Ansichten.
Das Schätzchen und das Sexsymbol: Uschi Glas (63) und Uschi Obermaier (61) sind sich so ähnlich – und doch grundverschieden.
Die beiden Münchnerinnen wurden 1968 berühmt, rebellierten mit ihrer Freizügigkeit gegen Eltern und Lehrer – und verdrehten den Männern den Kopf.
40 Jahre später haben sich Uschi I und Uschi II für das SZ-Magazin entblößt. Auch verbal lassen sie die Hüllen fallen, reden Klartext über die 68er-Zeit. Obermaier watscht dabei Glas ab.
Die Schauspielerin hatte erzählt, dass Langhans sie einst als „einzige Achtundsechzigerin in Bayern“ betitelt hatte.
Glas im SZ-Magazin: „Als der Zeitgeist vorschrieb, Willy Brandt zu wählen, habe ich mich dagegen entschieden, weil er nicht meine politischen Positionen vertrat. Entweder man folgte dem Mainstream oder man war draußen – und ich war halt draußen.“ Das sieht Obermaier anders.
Uschi gegen Uschi: „Der Mainstream wählte CSU. Frau Glas sollte die Kirche mal im Dorf lassen. Während sie brav CSU gewählt hat, wurden wir in Straßenbahnen und Bussen als Prostituierte beschimpft, weil wir Miniröcke trugen.“ Zwei Frauen, drei Meinungen?
Die AZ fragte bei Uschi Glas nach. Die Schauspielerin erwidert auf Obermaiers Läster-Attacke: „Uschi war eine 68er-Ikone. Wunderhübsch, aber mehr Flower-Power-Happy-Hour. Sie war, bei allem Respekt, in keinster Weise politisch. Im Übrigen habe ich auch Miniröcke getragen. Nicht als politische Demonstration, sondern als Gefühl von Freiheit.“
Ob CSU oder SPD – Glas räumt ein: „Uschi und ich hatten das gleiche Ziel. Wir wollten die verschwiegene, verkrustete Vergangenheit aufbrechen. Sie ging in die Kommune, ich habe gedreht – und die Nächte durchdiskutiert. Was für eine heiße Zeit!“ Kimberly Hoppe
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