Überraschung im Fall Rammstein: Anwälte von Till Lindemann ziehen Unterlassungsantrag zurück

Der Verein Campact hatte eine Petition gegen Konzerte der Skandal-Band Rammstein in Berlin gestartet, worauf die Anwälten von Sänger Till Lindemann mit einem Unterlassungsantrag reagierten. Jetzt kam es zu einer überraschenden Wende.
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Die Anwälte von Rammstein-Sänger Till Lindemann haben einen Unterlassungsantrag überraschend zurückgenommen.
Die Anwälte von Rammstein-Sänger Till Lindemann haben einen Unterlassungsantrag überraschend zurückgenommen. © imago images/Gonzales Photo

"Keine Bühne für Rammstein" – mit diesen Worten hatte der Verein Campact eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen die Berlin-Konzerte der Skandal-Rocker richtete. Grund waren die Missbrauchsvorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann und Keyboarder Flake. Trotz des Versuchs, die Auftritte zu verhindern, spielten die Musiker im Juli drei Shows im Berliner Olympiastadion. Der Rammstein-Sänger wollte die Aktion von Campact wohl nicht auf sich sitzen lassen und ließ seine Anwälte einen Unterlassungsantrag stellen. Dieser wurde nun überraschend zurückgezogen.

Erfolg gegen Rammstein: Verein darf "Rekrutierungssystem als sexuellen Missbrauch" bezeichnen

In der Erklärung der Anwaltskanzlei Schertz Bergmann, die Till Lindemann vertritt, wurde gefordert, dass bestimmte Formulierungen in der Petition geändert werden sollten. Dass diese Aufforderung jetzt zurückgenommen wurde, verbucht Campact-Vorstand Dr. Felix Kolb als Erfolg. "Mit großer Freude blicken wir auf den Ausgang des Verfahrens: Till Lindemanns Kanzlei, Schertz Bergmann, hat ihren Verfügungsantrag gegen unsere WeAct-Petition zurückgenommen. Das Landgericht hatte den Parteien zuvor den Hinweis erteilt, dass man das Rekrutierungssystem als 'sexuellen Missbrauch' bezeichnen darf. Der Rückzug der Kanzlei kommt damit einem Eingeständnis einer Niederlage gleich", erklärt er in einer offiziellen Pressemitteilung.

Ansage an Till Lindemann: "Wir lassen und die Verwendung klarer Worte nicht verbieten"

Für Dr. Felix Kolb sei diese Entscheidung ein wichtiges Signal für die Frauen, welche die Vorwürfe gegen die Band Rammstein öffentlich erhoben haben. Der geschäftsführende Vorstand richtet dabei auch eine deutliche Botschaft an Till Lindemann: "Wir lassen uns die Verwendung klarer Worte nicht verbieten. Die PR-Strategie Lindemanns, sämtliche Kritiker*innen mundtot zu machen, ist letztlich gescheitert."

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Die Band Rammstein hat am 5. August die Europa-Tour mit einem letzten Auftritt in Brüssel beendet. Wie es künftig mit den Rockern weitergehen wird, ist unklar. Eine ominöse Instagram-Nachricht von Gitarrist Richard Kruspe versetzte Fans in Sorge, dass sich Rammstein aufgrund der Missbrauchsvorwürfe gegen Till Lindemann auflösen könnte. Es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.

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12 Kommentare
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  • Wolff am 19.08.2023 14:11 Uhr / Bewertung:

    Interessant, dass dieser alte Artikel einfach mit neuem Datum hartnäckig wieder aufgewärmt wird. Hat wohl die nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erreicht.

    Während im Vergleich dazu die Freisprüche in diversen Fällen (u. a. Spacey) ruckzuck ins Archiv gewandert sind.

    Und das soll neutrale Berichterstattung sein? Da hab ich meine Zweifel.

  • The real Henry am 19.08.2023 11:10 Uhr / Bewertung:

    Die Musik ist immer noch besch...

  • Le Bavarois am 18.08.2023 00:20 Uhr / Bewertung:

    Rammstein ist für mich schon unten durch seit Lindemann dem späten Klasse-Rocker Heino die Neu-Interpretation eines Songs juristisch verbieten lassen wollte. Hinter der achso-progressiven Maske verbirgt sich ein kleinkarierter Besitzbürger. (Der Song von Heino ging übrigens weit mehr unter die Haut als die Performance des Pseudo-Punkers Lindemann)

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