Udo Lindenberg ist immer noch tierisch fit

Hamburg - Udo Lindenberg hat mittlerweile 68 Jahre auf dem Buckel - von Rente will er allerdings nichts wissen. Er wolle nicht, wie viele andere, im Ruhestand abschlaffen, wie er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagt. Lieber will er auch nach der ersten Stadion-Tournee seiner Karriere weiter auf der Bühne rocken. "Ich werde nie Rentier, sondern bleibe ein Renntier." Doch da hört Lindenberg mit den tierischen Vergleichen noch nicht auf: "Ich bin ja nicht nur Nachtigall, sondern auch eine Gazelle. Und zwar eine mit Turbolader." Denn um sich fit zu halten, geht er nun regelmäßig joggen.
Auch mit dem Alkohol geht Lindenberg nun vorsichtiger um als früher. "Manchmal trinke ich gezielt Alkohol, aber nicht während meiner beruflichen Tätigkeit. Ich war in meinen Fünfzigern ja mal hauptberuflicher Trinker und sah auch entsprechend aus - wie ein Rock'n'Roll-Mops." Nach mehreren Notarzteinsätzen und Krankenhausbesuchen habe er schließlich eingesehen, dass sich etwas ändern müsse. Und das nicht einmal seinetwegen: "Irgendwann dachte ich: Das kannst du der Welt nicht antun, Trauerwellen und Selbstmordwellen würden das Land überziehen, wenn ich abdanke. Die Nachtigall muss den Leuten noch ein bisschen erhalten bleiben."
Selbst wenn er doch irgendwann seinen berühmten Hut an den Nagel hängt, könnte es weiterhin einen Lindenberg in der Musikwelt geben: Der Sohn des Hamburger Liedermachers möchte Rapper werden. Doch schaffen will dies der "Lindenzwerg", wie der Sänger seinen Spross liebevoll nennt, ganz alleine, und "nicht im Windschatten oder Sternenstaub seines Vaters".