Udo Jürgens: "Ich habe nie eine Frau aufgerissen"

München - Udo Jürgens (79, "Der ganz normale Wahnsinn") hat in seiner langen Karriere bereits einige Preise für sein Lebenswerk eingeheimst. Am 14. November wird der Entertainer auch mit dieser Auszeichnung bei der "Bambi"-Verleihung geehrt. Als beruflichen Höhepunkt seiner Karriere, die ihn an diesen Punkt geführt hat, betrachtet Jürgens einen auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Moment. "Das war bestimmt der Moment, als mich meine damalige Plattenfirma rausgeschmissen hat", sagt er im Interview mit dem Magazin "Bunte" (Donnerstag). Von da an habe er gewusst, dass er nun das machen könne, was er wollte: selbst komponieren.
Vor ein paar Jahren konnte Jürgens dann mit gutem Gefühl auf seine Erfolge blicken: "Mit zwei drei Hits hast du noch gar nichts erreicht. Erst vor ein paar Jahren hatte ich wirklich das Bewusstsein, dass ich mich zurücklehnen und sagen kann: Das, was mir in meinem Leben passiert ist, war gigantisch." Im kommenden Frühjahr lässt der Sänger ein Album folgen - seinen Worten nach, das mit den ungewöhnlichsten Texten. "Liebestexte kann man mit 30, 40, 50 singen, mit 80 wird's schnell peinlich", resümiert Jürgens.
Was seine Beziehung zum weiblichen Geschlecht anging, so war der Wahlschweizer nach eigenen Aussagen eher der Gejagte: "Jäger war ich nie. Ich habe nie eine Frau 'aufgerissen'. Im Gegenteil: Es war immer andersherum." In seinen jungen Jahren sei es dem "Ein ehrenwertes Haus"-Sänger leicht gefallen, Frauen kennenzulernen, weil er sich nie habe anstrengen müssen. Den Respekt vor Frauen habe er aber nie verloren, nur weil diese sich ihm scharenweise zu Füßen warfen.
Auch aktuell gibt es jemanden an der Seite des 79-Jährigen. Um wen es sich dabei handelt, möchte der zwei Mal geschiedene Jürgens aber nicht verraten. "Wir pflegen eine Freundschaft, die sich schon über Jahre erstreckt. Wir haben viel miteinander geschaffen und gemacht." Allerdings habe er weder heimlich geheiratet noch hege er den Plan: "Es ist alles gut, so wie es ist."