Twittert sich Boris Becker jetzt endgültig ins Aus?
Er war der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten, doch an seine Sportkarriere denkt heute fast keiner mehr. Zu sehr beherrscht Boris Becker seit Monaten die Klatschspalten. Ob mit seiner Autobiographie oder seinen zahlreichen Twitter-Entgleisungen.
Berlin - Es scheint kaum ein Tag zu vergehen, an dem Tennis-Legende Boris Becker nicht die Schlagzeilen beherrscht. Aktuell sorgt er mit seiner Twitter-Attacke gegen ProSieben-Moderator Stefan Raab für ein gewaltiges Medien-Echo. Es ist nicht der erste Twitter-Zoff des 45-Jährigen. Erst vor Kurzem lieferte er sich bereits mit Comedian Oliver Pocher einen Schlagabtausch auf dem Kurznachrichtendienst. Kaum ein Promi zwitschert den lieben langen Tag so viel wie der ehemalige Wimbledon-Champion.
"Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen sich mit meinen oft schnell und spontan verfassten Tweets beschäftigen", wunderte sich Becker erst vor einigen Monaten im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Das zeigt mir erneut, dass Twitter ein gutes Kommunikationsmittel für mich ist, mit dem ich viele Freunde, Fans und ja auch Gegner und Neider erreichen kann. Wichtig ist hier, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen...", erklärte Becker weiter. Dass er sich mit seinen Tweets allerdings schon des Öfteren um Kopf und Kragen geredet hat, beweisen diese Beispiele aus Beckers Twitter-Historie.
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Ende letzten Jahres löste Becker mit seiner Bemerkung zur Verleihung des Friedens-Nobelpreises an die EU einen regelrechten Shitstorm aus. "Grosser Bewunderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel! Ich bin sehr stolz und werde Patriot, als Sie Friedensnobelpreis gewonnen hat !!!" lautete sein Tweet, der ihm jede Menge Spott eingebracht hatte. Twitter-Nutzer zogen im Netz nicht nur über sein Deutsch, sondern auch über seine Unkenntnis her. Nicht Merkel hatte den Nobelpreis gewonnen, sondern die EU.
Nur wenige Wochen später sorgte die Tennis-Legende für einen weiteren Twitter-Eklat, als er seiner Ex-Frau Barbara Becker auf der Plattform nahe legte, den Namen Becker endlich abzulegen. "Nach zwei Scheidungen geht Frau normalerweise wieder auf Geburtsnamen, der lautet Feltus", twitterte Becker. Das wäre seiner Meinung auch im Sinne seiner Mutter, Schwester und Ehefrau: "Elvira Becker, Sabine Becker Schorp und Sharlely Becker würden sich freuen...", setzte Becker noch einen drauf.
Ab und an versucht Becker sogar ein paar gut gemeinte Ratschläge per Twitter zu verteilen. So schrieb er etwa nach der überraschenden Trennung der van der Vaarts. "Liebe Van Der Vaarts, ich habe euch beide sehr gerne! Bitte keine schnelle Scheidung, vielleicht gehts in 6Monaten wieder .....". Auch bei Christian Wulff wollte er Anteil nehmen. Als der damalige Bundespräsident mit Skandalen kämpfte, empfahl Becker ihm einen Krisenberater.
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Auch viel Privates gibt der ehemalige Tennis-Star über die Plattform preis. Er twittert aus dem Urlaub, von Veranstaltungen und Reisen und postet regelmäßig Bilder von sich, seiner Ehefrau Lilly und seinen Kindern.
Den bisherigen Höhepunkt seiner Twitter-Leidenschaft lieferte Becker dann schließlich Ende September. Zwischen dem 45-Jährigen und dem Comedian Oliver Pocher flogen auf dem Kurznachrichtendienst die Fetzen. Stein des Anstoßes war Beckers Biografie "Das Leben ist kein Spiel", in dem der Ex-Tennisstar auch über Pochers Noch-Ehefrau Alessandra schrieb, mit der Becker kurzzeitig verlobt war. "Leg Dich nicht mit einem POCHER an!! Und solange meine Frau meinen Namen trägt, überlegst Du Dir demnächst...", schrieb Pocher auf seiner Seite. In der Folge twitterten sich die beiden die halbe Nacht um die Ohren. Mittlerweile sollen sich die beiden Streithähne aber versöhnt haben.
Doch anstatt sich zurückzuziehen bricht Becker jetzt den nächsten Streit vom Zaun und sagt ProSieben-Moderator Stefan Raab den Kampf an. Dieser hatte sich in seiner "TV Total"-Sendung am Montagabend über Beckers Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse lustig gemacht. Becker präsentierte dort seine Biographie und sagte unter anderem folgenden Satz: "Ich möchte Freunde, Fans und andere auf den neuesten Punkt bringen. Ich sage auch ganz klar in diesem Buch, dass ich stolz Deutscher zu bin." Raab präsentierte daraufhin ein T-Shirt mit schwarz-rot-goldenem Aufdruck und dem Spruch "Ich stolz Deutscher zu bin". Becker wollte dies offenbar nicht kommentarlos stehen lassen und twitterte: "Macht #Raab heute Quote auf meinem Rücken". Er forderte seine Follower dazu auf, ihm Geheimnisse über Raab mitzuteilen: "Meine Freunde, sucht und findet Ihr alles, was Ihr über #raab herausbekommt und twittert es mir?" Viel Resonanz bekam Becker darauf allerdings nicht.
Im Gegenteil, vielmehr hat sich Becker damit mal wieder ein Eigentor geschossen. Die Presse schrieb am Montag unter anderem: "Wie tief ist Boris Becker gesunken?" Fällt der Name Becker, denkt heutzutage schließlich kaum einer mehr an dessen Ausnahme-Karriere. Twitter sei Dank...