TV-Star wegen Kinderporno-Besitzes angeklagt

Der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister (43) muss sich wegen dem Besitz von Kinderpornos vor Gericht verantworten. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung soll die Polizei mehrere Datenträger mit 58.000 Dateien pornografischer Darstellungen von Minderjährigen gefunden haben, die teilweise unter 14 Jahre alt seien. Zuerst hatte der öffentlich-rechtliche Radiosender Ö1 über den Fall berichtet.
Wie die Sprecherin des Wiener Landgerichts am Freitag bestätigte, soll der Prozess gegen den Burgtheater-, Film- und TV-Schauspieler Teichtmeister am 8. Februar beginnen. Dem 43-Jährigen droht nun eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.
Kinderpornos: Teichtmeister will sich vor Gericht schuldig bekennen
Gegenüber der dpa teilte sein Anwalt Michael Rami mit, dass sich Teichtmeister vor Gericht schuldig bekennen und die volle Verantwortung übernehmen werde. Sein Mandant habe selbst keine strafbaren Handlungen gegen andere Personen gesetzt, es handle sich deshalb um "ein rein digitales Delikt", so Rami weiter.
Teichtmeister ließe sich seit zwei Jahren psychologisch behandeln, dadurch sei es ihm gelungen, "seine seelischen Probleme aufzuarbeiten, die ihn zum Besitz der besagten Dateien gebracht hatten".
Wiener Burgtheater und ORF ziehen erste Konsequenzen
Das Wiener Burgtheater hat bereits auf den Vorfall reagiert und die Entlassung Teichtmeisters bekanntgegeben. Die Theaterdirektion teilte mit, dass das Arbeitsverhältnis mit dem Ensemblemitglied mit sofortiger Wirkung beendet worden sei. Das Haus habe von den Ermittlungsergebnissen und dem Prozess "mit großem Entsetzen" aus den Medien erfahren.
Auch der ORF will bis zum Prozessende keine Produktionen mit Teichmeister filmen oder ausstrahlen.
Dem deutschen Publikum ist Florian Teichtmeister aus Auftritten im "Tatort", der ARD-Serie "In aller Freundschaft" und aus der Verfilmung des Anne-Frank-Tagebuchs aus dem Jahr 2016 bekannt. Im Sisi-Film "Corsage" (2022) hatte Teichtmeister die Hauptrolle des Kaisers Franz Joseph gespielt.
2014 wurde er für seine Darbietung im Film "Spuren des Bösen": Racheengel" in der Kategorie "Starker Auftritt" mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet.