TV-Moderatorin Verena Wriedt: "Ich habe Nesselsucht"

Moderatorin Verena Wriedt steht regelmäßig vor der Kamera - und muss doch oft ihre Hände unter dem Tisch verstecken. Der Grund: Sie leidet seit 30 Jahren an Nesselsucht.
(spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München - Plötzlich auftretende Quaddeln, Hautrötungen und ein unerträglicher, brennender Juckreiz, als ob man in Brennnesseln greift: Die Symptome der Nesselsucht treten unvermittelt auf und verschwinden im Idealfall ebenso plötzlich wieder.

Bei rund 800.000 Menschen allein in Deutschland bleiben die Symptome jedoch bestehen oder treten über Jahre immer wieder auf: Sie leiden an chronischer Urtikaria.

Auch Moderatorin Verena Wriedt (DTM, "PS - Das Automagazin", "48 Stunden") kennt die heimtückische Hauterkrankung nur zu genau: Sie hat seit 30 Jahren Nesselsucht.

Sehen Sie Verena Wriedt in einem Beitrag über das Rennen von "Le Mans" - jetzt bei MyVideo

 

Im Alter von zehn Jahren ging es los

 

Bei der auf den Philippinen aufgewachsenen TV-Schönheit (40) traten die Symptome erstmals im Alter von zehn Jahren auf - beim Golfspielen, sagte sie dem Magazin "Closer". Wriedt: "Spätestens nach dem fünften oder sechsten Loch konnte ich nicht mehr weiterspielen, denn genau dort, wo man den Schläger hält, habe ich seltsame Schwellungen, eine Art Quaddeln, bekommen. Es hat sehr wehgetan und ich habe mich immer gefragt, was das nur sein könnte", sagt sie.

Beim Tragen von Einkaufstüten passierte genau das Gleiche: Vom Druck bekam die Moderatorin und Mutter eines zweijährigen Sohnes Quaddeln an den Handflächen und am Arm. Erst nach langer Zeit ließ sie die Erkrankung beim Arzt abklären. Diagnose: Nesselsucht.

 

Die Krankheit im Griff

 

Für die Moderatorin keine leichte Situation, schließlich lassen sich Hauterkrankungen mit TV-Jobs schlecht vereinbaren. Wriedt: "Es sieht wirklich nicht schön aus. Ich habe oft meine Hände unter dem Tisch versteckt, so dass es niemand sieht. Auch im Gespräch bin ich oft irgendwie abgelenkt gewesen, weil man nur ans Jucken denkt." Doch mittlerweile hat sie die Krankheit im Griff: "Im Notfall gehe ich zum Arzt und lasse mir Antihistaminika verabreichen. Ich bin dann relativ schnell beschwerdefrei, schon nach ein paar Stunden", so Wriedt.

 

Neuer Wirkstoff für hartnäckige Fälle

 

Damit hat die Wahl-Berlinerin Glück im Unglück, denn bei rund der Hälfte der Nesselsucht-Patienten helfen Antihistaminika nicht. Doch für diese Menschen gibt es seit einiger Zeit Hoffnung, die lästige Erkrankung besser in den Griff zu bekommen. Ein Zufall spielte dabei eine große Rolle, wie Prof. Dr. Marcus Maurer, Experte für dermatologische Allergologie an der Charité Berlin, erklärt: "Bei der nun verfügbaren Therapie handelt es sich um den Wirkstoff Omalizumab. Er ist schon seit zehn Jahren für die Behandlung von Asthma zugelassen. Schon damals gab es erste Hinweise darauf, dass dieser so genannte IgE-Antikörper auch bei der Urtikaria helfen kann."

Laut Maurer ist "die Erfolgsquote hoch und liegt aufgrund unserer Erfahrungen aus dem klinischen Alltag bei 80 Prozent. In klinischen Studien liegt sie ein ganz klein wenig darunter. Alles in allem ist die Therapie sehr erfolgreich und kommt nur in seltenen Fällen vor, dass sie gar nicht funktioniert." Eine gute Nachricht für Menschen weltweit, die nicht wie Verena Wiedth auf Antihistaminika zurückgreifen können.

 

 

 

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.