Travolta «tieftraurig» über Tod des Sohnes

Der Hollywoodstar versuchte noch, seinen Sohn wiederzubeleben, nachdem dieser sich im Urlaub den Kopf an der Badewanne angeschlagen hatte. Doch für den 16-jährigen kam jede Hilfe zu spät. «Sein Leben wird nie mehr so sein wie zuvor», sagte Travoltas Anwalt.
von  Abendzeitung
John Travolta
John Travolta © AP

Der Hollywoodstar versuchte noch, seinen Sohn wiederzubeleben, nachdem dieser sich im Urlaub den Kopf an der Badewanne angeschlagen hatte. Doch für den 16-jährigen kam jede Hilfe zu spät. «Sein Leben wird nie mehr so sein wie zuvor», sagte Travoltas Anwalt.

Hollywood-Star John Travolta und seine Frau Kelly Preston sind untröstlich: Jett, der einzige Sohn des Paares, ist während eines gemeinsamen Neujahrsurlaubs auf den Bahamas gestorben. Der 16-Jährige wurde am Freitag bewusstlos im Bad des Familiendomizils gefunden und starb auf dem Weg ins Krankenhaus, teilte Travoltas Anwalt mit. Eine Autopsie sollte am Montag Klarheit über die Todesursache bringen. Der Junge litt seit Jahren an Krampfanfällen.

«John hat es das Herz gebrochen», sagte nach Angaben des «People»-Magazins der Anwalt und Freund Mike Ossi, der mit der Familie auf den Bahamas ist. «Ihre Beziehung war so eng. Er hat immer gesagt: «Ich bin glücklich, solange meine Kinder glücklich sind».» Das Schauspielerpaar, das seit 17 Jahren verheiratet ist, hat noch die gemeinsame achtjährige Tochter Ella. Zum Tod von Jett ließ Travolta ein Statement auf seiner Website veröffentlichen. Darin heißt es: «Wir sind tieftraurig, dass unsere Zeit mit ihm so kurz war. Wir werden die Zeit, die wir mit ihm hatten, immer in Ehren halten.» Der 16-Jährige sei ein wunderbarer Junge gewesen und habe allen, denen er begegnet sei, Freude gemacht. Weiter dankte der Schauspieler allen, die der Familie Beileidsbekundungen zukommen ließen. «Wir möchten allen für ihre Gebete und ihre Unterstützung danken. Das bedeutet uns sehr viel.»

Travolta versuchte selbst, den Sohn wiederzubeleben

Travolta kämpfte mit aller Kraft um das Leben seines Sohnes. Dem Anwalt zufolge versuchte er selbst, Jett wiederzubeleben, nachdem eine Betreuerin ihn bewusstlos auf dem Badezimmerboden gefunden und über den Notruf Hilfe geholt hatte. «Er wollte nicht, dass diesem Kind irgendetwas zustößt», sagte Ossi. «John machte Mund-zu-Mund-Beatmung, bis er buchstäblich weggezogen werden musste, damit sie Jett ins Krankenhaus bringen konnten.» Doch jede Hilfe kam zu spät. Medienberichten zufolge hatte der Junge vermutlich einen seiner befürchteten Krampfanfälle erlitten und war mit dem Kopf am Badewannenrand aufgeschlagen. Für die Autopsie am Montag wurden eigens zwei von den USA anerkannte Pathologen von der Inselhauptstadt Nassau auf die benachbarte Grand Bahama Insel geflogen, berichtete der Internetdienst «E!Online». Voraussichtlich Mitte der Woche soll der Leichnam des Jungen zur Beerdigung nach Florida gebracht werden, wo die Familie ein Haus hat.

Schauspielerpaar seit jeher in Sorge um Jett

Der «Pulp Fiction»-Star und seine Frau Kelly Preston hatten sich seit jeher besondere Sorgen um ihren Sohn gemacht. Mit etwa zwei Jahren erkrankte der Junge lebensgefährlich, die Ärzte diagnostizierten damals das sogenannte Kawasaki-Syndrom. Diese fieberhafte Erkrankung, in Europa sehr selten, tritt meistens bei kleineren Kindern auf. Sie kann zu Gefäßentzündungen führen und Herzkrankheiten oder Krämpfe auslösen. Die Eltern, die beide der Scientology Organisation angehören, machten unter anderem Chemikalien in Haushaltsreinigern für die Krankheit ihres Sohnes verantwortlich. «Ich war wie besessen von der Idee, sein Zimmer sauber zu halten. Wir ließen ständig die Teppiche reinigen», berichtete Travolta 2001 in einem Fernsehinterview. Um den Zustand des Jungen zu verbessern, wandte die Familie unter anderem ein Entgiftungsprogramm nach den Lehren des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard an, berichtete das «People»-Magazin.

Erneut Gerüchte über Autismus-Erkrankung

Jetts Tod und die Bilder von ihm aus den Fernseharchiven ließen allerdings erneut auch Gerüchte aufkommen, der Junge habe an Autismus gelitten. Schon 2007 waren Anwälte der Familie gegen Berichte vorgegangen, Travolta und seine Frau wollten diese Krankheit verheimlichen und hätten das Kawasaki-Syndrom nur vorgeschoben. Ossi zufolge hatte der Junge wegen seiner Neigung zu Krampfanfällen immer eine Betreuerin um sich: «John (Travolta) traf besondere Vorsichtsmaßnahmen, Jeff war nie allein.» Warnzeichen habe es im Vorfeld nicht gegeben, berichtete das «People»-Magazin. Noch im November habe der Junge seinen Vater zu einer Filmpremiere nach Paris begleitet.

Am Neujahrsabend verabschiedete Travolta sich

Auf die Bahamas war die Familie am 30. Dezember mit einem Privatjet gekommen: Die Travoltas wollten hier gemeinsam mit Freunden den Jahreswechsel feiern. Am Neujahrsabend gegen 17.30 Uhr verabschiedete sich der Vater mit einem Gute-Nacht-Kuss von dem Jungen - Jett war nach einem langen Tag am Strand müde und ging ins Bett. Es war das letzte Mal, dass Travolta seinen Sohn bei Bewusstsein sah. «Worte können nicht beschreiben, wie eng sie zusammenwaren», sagte Travoltas Freund und Berater Mike McDermott. «Sein Leben wird nie mehr so sein wie zuvor.» (Nada Weigelt, dpa/nz)

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