Trauerfeier für Franz Beckenbauer: Pfarrer aus München verrät Details und Gänsehaut-Moment
München - Am 7. Januar starb der große Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren in Salzburg. Am Freitag wurde der Kaiser im kleinsten Kreise seiner Familie auf dem Friedhof am Perlacher Forst im Grab seiner Eltern Franz und Antonie beigesetzt.
Rund um die Aussegnungshalle und die Grabstätte sorgten Friedhofsverwalter und Sicherheitsleute dafür, dass niemand, der nicht zur Trauerfeier eingeladen wurde, sich dem Begräbnis nähern konnte. Auch Fotografen und Kameraleute waren nicht erwünscht.
Beckenbauer-Beerdigung: Pfarrer Rainer Maria Schießler führte durch die Trauerfeier
Einer, der ganz nah dabei war, ist Rainer Maria Schießler (63). Der weit über Münchens Grenzen hinaus bekannte katholische Pfarrer wurde angefragt, ob er durch die Trauerfeier für Franz Beckenbauer führen wolle. Als Grundlage für seine Predigte wählte Schießler das Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Matthäus Evangelium Kapitel 25, Vers 14-30), wie der 63-jährige Pfarrer der "Bild" verriet. In dem Gleichnis geht es um die von Gott geschenkten Talente und wie man mit diesen ohne Angst umgeht.
"Als ich den Anruf bekam, ob ich die Trauerfeier leiten könne, da war mir sofort klar, dass ich dieses Gleichnis als theologische Grundlage nehmen würde. Denn Franz Beckenbauer hat es mit Bravour beherrscht, seine Talente bestmöglich für die Menschen einzusetzen", so Schießler, der die Trauerfeier für eine große Persönlichkeit, wie Franz Beckenbauer weltweit eine war, als angemessen bezeichnete.
Gänsehaut-Moment: Pianist spielt Sinatra-Klassiker
Besonders ein Moment sorgte dabei laut Schießler für absolute Gänsehaut. Während die Familie um Witwe Heidi Beckenbauer (57) und den Kindern beim Auszug aus der Aussegnungshalle dem mit bunten Rosen gesäumten Sarg folgten, spielte ein Pianist auf einem extra dafür angelieferten Flügel den Frank-Sinatra-Klassiker "My way" – ein Song, der nicht besser passen könnte zum Leben von Franz Beckenbauer.
Warum Schießler als Pfarrer für die Trauerfeier ausgewählt wurde, weiß der 63-Jährige selbst nicht, wollte die Entscheidung aber auch nicht hinterfragen. "Aber wenn der Papst anruft, dann frage ich nicht lang nach. Und dieser Anruf war schon vergleichbar. Es war für mich eine große Ehre", so der katholische Pfarrer zur "Bild".