Tochter: "Er war ein Tyrann, aber auch liebevoll"

Eine zweischneidige Vater-Tochter-Beziehung hat Caroline Kesselaar erlebt: Ihr Papa war Rudi Carrell. Jetzt hat sie ein Buch veröffentlicht, in dem sie von ihrer Kindheit und Jugend im Schatten des großen Entertainers erzählt.
(mpr/spot) |
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Rudi Carrell (1934-2006, "Die Rudi Carrell Show") war nicht nur einer der größten Showmaster des 20. Jahrhunderts, sondern auch Vater von drei Kindern. Eine seiner Töchter, Caroline Kesselaar (53), hat jetzt ein Buch über ihre Kindheit und Jugend geschriebenen, in dem sie von ihren Erinnerungen an ihren Vater erzählt. Unter dem Titel "Die van Carrell" ist es in ihrer Heimat den Niederlanden erschienen und enthüllt eine andere Seite des immer lachenden Entertainers: "Bei der Arbeit war er oft ein Tyrann und Egoist", sagt die Autorin im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Und obwohl er auch liebevoll sein konnte, habe er "in erster Linie für seine Show gelebt". Ihre "Bedürfnisse als Tochter" hätten darunter gelitten, erzählt die heute 53-Jährige weiter.

Auf der "Retro TV Show"-DVD-Box finden sie nicht nur Shows von Rudi Carrell, sondern auch von Kollegen wie Dieter Thomas Heck und Hans Rosenthal

 

"Kein Platz für Illusionen"

 

1973 trennten sich ihre Eltern und Caroline wollte mit 12 Jahren zu ihrem Vater ziehen: "Das kannst du vergessen! In meinem Leben gibt es keinen Platz für dich!", war die unmissverständliche Antwort ihres vielbeschäftigten Showbiz-Papas. Für den Teenager Caroline war diese Zurückweisung schwer zu ertragen. Sie sei ihrem Vater "sehr böse" gewesen. Doch Zeit heilt alle Wunden: "Heute denke ich, dass er nur offen und ehrlich war und mir keinen Platz für Illusionen lassen wollte." Überhaupt stellt Kesselaar, die heute selbst Mutter ist, "im Nachhinein" fest, dass "mein Leben durch ihn erfüllter war, als ich es zu seinen Lebzeiten manchmal wahrhaben wollte."

 

"Gib mir einen Kuss, und dann geh!"

 

Als Rudi Carrell 2006 im Alter von 71 Jahren im Sterben lag, wurden die Tochtergefühle von Kesselaar ein letztes Mal auf die Probe gestellt. Am Sterbebett machte er ihr deutlich: "Ich will dich nicht mehr sehen. Gib mir einen Kuss, und dann geh!" Er habe keine Schwäche zeigen wollen und deshalb bis zum Schluss Regie in seinem Leben geführt. Schweren Herzens habe sie respektieren müssen, dass der an Lungenkrebs erkrankte Vater sie bei ihrem letzten Abschied "einfach so weggeschickt" habe.

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