Tierquälerei bei "Life of Pi"? Regisseur Ang Lee entschuldigt sich

Nach den Tierquälerei-Vorwürfen äußert sich nun der Regiseur des Films "Life of Pi" Ang Lee.
von  (mih/spot)
Regisseur Ang Lee (r.) und Hauptdarsteller Suraj Sharma bei der Premiere von "Life of Pi" in New York
Regisseur Ang Lee (r.) und Hauptdarsteller Suraj Sharma bei der Premiere von "Life of Pi" in New York © Charles Sykes/Invision/AP

Immer wieder geraten Hollywood-Produktionen in den Fokus von Tierschützern. Selten erhält man dabei so detaillierte Informationen wie im Fall des Films "Life of Pi". Dort wäre ein bengalischer Tiger beinahe in einem Wasserbecken ertrunken. Das musste nun auch Regisseur Ang Lee einräumen.

Regisseur Ang Lee (59) äußert sich erstmals zum Vorwurf der Tierquälerei beim Oscarprämiertem Film "Life Of Pi". "Es war ein Unfall", sagte Lee der "Taiwan Central News Agency". Die Film-Crew habe nach dem Vorfall, bei dem der bengalische Tiger "King" beinahe in einem Wasserbecken ertrunken wäre, alles für dessen Genesung getan. "The Hollywood Reporter" hatte vor wenigen Tagen das Drama um den berühmten Tiger publik gemacht. Demnach konnte das Tier erst in letzter Sekunde von seinem Trainer Thierry Le Portier mit einem Seil aus dem Wasser gezogen werden.

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Das US-Portal zitierte in dem Bericht aus einer Email von Gina Johnson, einer Mitarbeiterin der US-Tierschutzorganisation AHA, die am Set den Umgang mit dem Tiger hätte überwachen sollen. "Wir haben King letzte Woche fast in einem Wasserbecken umgebracht", schrieb sie im April 2011 an eine Kollegin. "Diese eine Aufnahme lief wirklich schief, er hätte es fast nicht mehr an den Beckenrand geschafft und wäre beinahe ertrunken." Besonders pikant ist der Zusatz: "Ich denke es versteht sich von selbst, aber bitte erzähl das niemanden, schon gar nicht im Büro."

Nicht nur für die Film-Crew und die Tierschutz-Mitarbeiterin ist der Vorfall höchst unangenehm. Schließlich zertifiziert AHA "Life of Pi" im Abspann mit dem Satz "Keine Tiere kamen in diesem Film zu Schaden". Davon kann im Fall von "King" allerdings wohl keine Rede sein. Konsequenz: Wie AHA der CNN mitteilte, arbeite Johnson nicht mehr länger für die Organisation.

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