Teure Royals: Was der britische Steuerzahlen für König Charles, Kate und Andrew zahlen muss

Thronwechsel, Inflation, die Renovierung des Buckingham-Palastes – dementsprechend fällt der Finanzbericht der britischen Royals aus: 107,5 Millionen Pfund geben König Charles und seine Familie aus.
von  Susanne Ebner
Pompös: König Charles III. ist offiziell gekrönt.
Pompös: König Charles III. ist offiziell gekrönt. © Foto: Hugo Burnand/Royal Household/PA Media/dpa

Die königliche Familie hat turbulente Monate mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich. Da waren die mehrtägigen Feierlichkeiten anlässlich des 70. Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. im Juni 2022 sowie deren Beerdigung im September, gefolgt von der Krönung Charles III. im Mai dieses Jahres. Begleitet wurden die Zeremonien von der Diskussion, wie viel das alles wohl tatsächlich gekostet haben mag.

Der Finanzbericht des Königshauses "Sovereign Grant" gibt nun Aufschluss über die offiziellen Ausgaben der Familie von April 2022 bis März 2023. Wer darauf hoffte, dass die Rechnung der britischen Royals durch den Thronwechsel niedriger ausfallen würde, dürfte enttäuscht sein. Auf 128 Seiten ist dokumentiert, dass die Ausgaben der Royals um 5,1 Millionen Pfund oder fünf Prozent auf 107,5 Millionen Pfund (umgerechnet mehr als 124 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind.

Ausgaben des britischen Königshauses: Renovierung des Buckingham Palastes kostet fast 35 Millionen Pfund

Dabei schlägt die Finanzierung der offiziellen Pflichten wie Staatsbesuche der königlichen Familie mit 51,8 Millionen Pfund zu Buche. 34,5 Millionen wurden für die laufenden Renovierungen des Buckingham-Palastes ausgegeben.

Der aus Steuergeldern finanzierte staatliche Zuschuss belief sich unverändert auf 86,3 Millionen Pfund, wobei die restlichen Kosten durch Rücklagen aufgebracht wurden. Die höheren Ausgaben seien durch den Regierungswechsel sowie die gestiegenen Lebenshaltungskosten durch die Inflation zustande gekommen, erklärte der Palast.

König Charles' Besuch in Deutschland schlägt mit fast 150.000 Pfund zu Buche

Laut dem Bericht zahlten die Briten für die Beerdigung von Elizabeth II. im September rund 1,6 Millionen Pfund. Der Staatsbesuch von König Charles III. in Deutschland im März kostete den britischen Steuerzahler rund 146.000 Pfund. Mehr als eine Million Pfund gaben die Royals überdies für 179 Helikopter-Flüge aus. Ein einziger Charter-Flug von Aberdeen in Schottland zum Militärflugplatz Northolt kostete knapp 25.700 Pfund.

Dass die Ausgaben in die Höhe schossen, liegt laut "The Times" auch an den deutlich gestiegenen Lohnkosten. Den Mitarbeitern wurde eine Gehaltserhöhung von bis zu sechs Prozent zuteil.

Kritiker der Monarchie ätzen über Ausgaben der Royals

Graham Smith, Chef der Organisation "Republic" und für die Abschaffung der Monarchie, kritisierte den Anstieg der königlichen Ausgaben. Die Royals hätten nun mehr Geld benötigt, während der Staat immer stärker unter Druck gerate.

Überdies decke der "Sovereign Grant" die Aufwendungen für die Sicherheit der Royals nicht ab. "Republic" schätzt die Kosten inklusive Polizeischutz und weiterer Ausgaben auf jährlich insgesamt 345 Millionen Pfund. "Das ist genug, um 13.000 neue Pflegekräfte oder Lehrer zu bezahlen", so Smith.

Gehaltserhöhung für Prinz William sorgt für Schlagzeilen

Für Schlagzeilen sorgte am Donnerstag auch, dass Prinz William eine satte Gehaltserhöhung erwartet, nachdem er nun als Prinz von Wales und Thronfolger Anrecht auf die Einnahmen aus dem Grund- und Immobilienfonds des Herzogtums "Duchy of Cornwall" hat. Diese beliefen sich im vergangenen Geschäftsjahr auf rund 24 Millionen Pfund.

Sparmaßnahmen des Palastes stehen in dem Bericht auch. So heizten sie im Winter die Räume nur auf maximal 19 Grad Celsius auf (ungenutzte Zimmer: 16 Grad). Das Königshaus reduzierte den Gasverbrauch aus dem öffentlichen Netz so um 18 Prozent. Die Kosten verdreifachten sich durch die explodierenden Preise trotzdem auf 1,4 Millionen Pfund.

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