Teuerster Hut der Welt: Promis sehen Kopfbedeckung für 30.000 Euro
Gut, ach was: bestens behütet geht es in der Münchner Gesellschaft ja gerne zu. Vor allem aber hier, bei Hut-Breiter in der Kaufingerstraße, Europas größtem Huthaus. Dort im Stammhaus hat nun eine der exklusivsten Veranstaltungen stattgefunden – ein Fest für 35 handverlesene Gäste.
Und die kamen in den höchst seltenen Genuss, einen ganz besonderen Strohhut bestaunen und natürlich auch befühlen zu dürfen: den Montecristi-Hut, den feinsten und teuersten Panama-Hut der Welt. Der Wert: 30.000 Euro! Äh, bitte? Wie ist denn das zu erklären?
Alexander Breiter (31), der mit seiner fünf Jahre jüngeren Schwester Angela das 155 Jahre alte Münchner Traditionshaus in der fünften Generation führt – 1863 verkaufte Gründer Adalbert Breiter noch in Rott am Inn mit seinem Pferdewagen seine handgefertigten Hüte in den Gemeinden – erzählte es an diesem Abend in immer wieder gern.
Warum kostet ein Hut 30.000 Euro?
Kurz und halbwegs verständlich zusammengefasst erklärt sich der Preis für den 30.000 Euro-Hut so: Der berühmteste Flechtkünstler Ecuadors, Herr Espinal, braucht für die Herstellung dieses besonderen Kunstwerks ein Jahr. Nur eine bestimmte Palme kommt infrage – aus der er dann Stroh gewinnt. Das Spleißen ist Handarbeit und irre aufwendig, die Fäden werden dadurch dünn und fein wie Seide. Allerdings benötigt man für einen Hut etwa zwei Millionen dieser dünnen Fäden. Das Kunststück beim teuersten Hut der Welt besteht übrigens auch darin, so zu flechten, dass keine kleinen Lücken entstehen.
Vor 20 Jahren war der Montecristi-Hut fast ausgestorben, aber dank der Schirmherrschaft von Schauspieler und Hut-Fan Fritz Wepper und Hut-Breiter können die Flechtkünstler in Ecuador weiter davon leben. Außerdem erklärte die Unesco die Hutflechtkunst Ecuadors zum Weltkulturerbe.
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