Teilerfolg für Harvey Weinstein: Er darf vorerst in der Klinik bleiben

Harvey Weinstein darf zumindest die nächsten Tage im Krankenhaus bleiben und muss nicht auf der berüchtigten Gefängnisinsel Rikers Island auf seinen Prozess warten. Das entschied das zuständige Gericht in New York City.
von  (dr/spot)
Der gesundheitlich angeschlagene Harvey Weinstein am Donnerstag vor dem Gericht in New York.
Der gesundheitlich angeschlagene Harvey Weinstein am Donnerstag vor dem Gericht in New York. © imago/UPI Photo / Adam Gray

Der gefallene Filmmogul Harvey Weinstein (73) hat vor Gericht einen Teilerfolg errungen - wenn auch einen kleinen. Er wurde vorerst von der berüchtigten New Yorker Gefängnisinsel Rikers Island fest ins Bellevue Hospital in Manhattan verlegt, wo er zuvor schon mehrfach behandelt wurde. Der Grund für diese Entscheidung des Gerichts sei der sich verschlechternde, allgemeine Gesundheitszustand von Weinstein. Ein Richter ordnete laut Promiportal "TMZ" diesen Umzug am 17. April an. Weinstein könne demnach bis zu einer Anhörung am 24. April im Krankenhaus bleiben.

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Zuvor begann am 15. April in New York der neu aufgerollte Prozess gegen Weinstein. Die Verteidiger stellten darin unmittelbar den Antrag, den 73-Jährigen von der Haftanstalt in die Klinik zu verlegen. Sie begründeten laut "Variety" ihre Forderung mit den "katastrophalen Haftbedingungen", unter denen der an Krebs erkrankte Weinstein leben müsse. Laut seines Anwalts bekommt sein Mandant Medikamente falsch oder gar nicht verabreicht, leide unter schweren Infektionen, ungesunder Gewichtszunahme und müsse bei eisigen Temperaturen ohne saubere Kleidung ausharren.

Darum steht Harvey Weinstein erneut vor Gericht

Die aktuelle Situation könnte nach Einschätzung seiner Verteidiger ernste Konsequenzen für Weinstein haben. "Durch diese falsche Behandlung ist sein Gesundheitszustand erheblich geschwächt. Er sieht sich nun dem Stress eines Prozesses in diesem Zustand ausgesetzt, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen oder sogar zum Tod führen könnte."

Harvey Weinstein leidet seit langem unter schweren gesundheitlichen Problemen. Allein im vergangenen Jahr wurde er wegen einer Lungenentzündung, einer Leukämie-Diagnose und für eine Herz-Operation mehrfach ins Krankenhaus überführt. Weinstein, dessen Fall die weltweite #MeToo-Debatte ausgelöst hatte, wurde zunächst in New York und später in Kalifornien wegen Sexualstraftaten verurteilt. Ein Berufungsgericht hob jedoch aufgrund von Verfahrensfehlern das New Yorker Urteil von 2020 über 23 Jahre Haft auf. Der Fall wird aktuell noch einmal komplett neu aufgerollt.

Weil Weinstein in einem separaten Verfahren in Los Angeles 2023 zu weiteren 16 Jahren Haft verurteilt wurde, sitzt er trotz des Wiederaufnahmeverfahrens weiterhin im Gefängnis. Auch gegen dieses Urteil hat er bereits Rechtsmittel eingelegt.

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