Teil 2: Gianna Nannini im AZ-Interview
„Ein Baby braucht dich, aber es ist stärker als du“: Was Gianna Nannini im zweiten Teil des Interviews über ihr spätes Mutterglück sagt
AZ: Frau Nannini, haben Sie sich verändert seit Sie Mutter sind?
GIANNA NANNINI: Ich habe mich natürlich verändert, weil Penelope ein neuer Input für mich ist. Das Baby ist zwar noch sehr klein, aber es hat schon einen starken Instinkt. Ein Baby versteht alles – was mich ziemlich überrascht hat. Sie fühlt es, wenn ich mit ihr spreche. Wenn ich mit ihr spreche, dann schaut sie mich an. Vom Tag ihrer Geburt an sieht sie mir in die Augen. Es ist „Io e te“ – so wie auch der Titel meines Albums lautet. Es gibt keinen Filter. Ein Baby braucht Dich, aber es ist stärker als Du.
Sind Sie jetzt emotionaler?
Ich bin eine starke Mutter. Ich gebe Liebe. Ich habe mehr Stärke als zuvor – und auch mehr Rock! Mein Leben ist eine Revolution – und das Baby ist Teil dieser Revolution.
Leben Sie auch gesünder als zuvor? Haben Sie beispielsweise mit dem Rauchen aufgehört?
Ich habe während der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufgehört, weil ich es so wollte, und habe auch keinen Wein getrunken. Jetzt mag ich nicht mehr rauchen.
Können Sie das Gefühl beschreiben, als Sie Ihre Tochter zum ersten Mal gesehen haben?
Sie hat mich gesehen! Nach der Geburt wurde sie an meine Brust gelegt, schreiend. Da habe ich angefangen, den Song „Volare“ zu singen. Volaaaare, ohoh, cantaaare…. Ganz leise. Sie hörte sofort auf zu schreien und sah mir in die Augen. Das werde ich niemals vergessen. Sie erkennt meine Stimme. Wenn ich eine CD von mir auflege dann weiß sie, dass ich es bin.
Was antworten Sie Menschen, die sagen: „54 ist zu alt für ein Baby“?
Jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen. Das Problem ist, dass die Mentalität in Italien was Frauen angeht so altmodisch ist. Warum muss das Leben einer Frau in einem bestimmten Alter aufhören, das von einem Mann hört aber nicht auf? Rod Stewart wurde mit fast 70 noch einmal Vater – und keiner hat darüber geredet.
Haben die meisten Menschen denn positiv reagiert?
Die meisten ja. Die Zeitung des Vatikans war zum Beispiel sehr dagegen. Aber wer sind sie um mir zu sagen, was ich zu tun habe? Sie haben nicht das Recht dazu.
Sieht sie Ihnen ähnlich?
Sie hat meine Augenpartie. Sie hat braune Augen. Und viel mehr Haare als ich.
War es eine normale Geburt?
Ja.
Ich habe gehört, dass Sie sich noch weitere Kinder wünschen.
Ja.
Wie viele? Wie viele?
Wenn möglich noch eines. Aber es ist nicht so, dass es unbedingt passieren muss. Ich versuche es. Wenn es möglich ist, dann ja.
Und dann einen kleinen Sohn?
Warum nicht? Aber ich nehme auch noch eine Tochter.
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