Tagesschau: Wie viel verdient man als Sprecher?

Was verdienen die Sprecher Jan Hofer, Judith Rakers, Susanne Daubner, Jens Riewa, Thorsten Schröder und Linda Zervakis bei der "Tagesschau"? Als freie Mitarbeitende bekommen sie kein Gehalt, ihr Lohn richtet sich nach der Anzahl der Sendungen. Die ARD veröffentlichte das Honorar.
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Jan Hofer ist seit 2004 Chefsprecher der "Tagesschau" und hört Ende des Jahres auf.
Jan Hofer ist seit 2004 Chefsprecher der "Tagesschau" und hört Ende des Jahres auf. © Thorsten Jander/NDR/dpa

Nachdem Jan Hofer im vergangenen Jahr während einer Live-Sendung der "Tagesschau" einen Schwächeanfall erlitten hatte, war die ARD in die Offensive gegangen und hatte im Blog der "Tagesschau"  nicht nur über Hofers Gesundheitszustand, sondern auch über die Honorierung der Moderatoren und Moderatorinnen informiert. 

Lohn bei der "Tagesschau": Moderatoren bekommen Honorar

Unter anderem wurde dort erklärt, wie hoch der Verdienst bei der "Tagesschau" ist: "Die Sprecherinnen und Sprecher sind freie Mitarbeitende, die für eine Sendung ein festes Honorar bekommen. Zur Orientierung: Für die Hauptausgabe der 'Tagesschau' bekommt ein Sprecher 259,89 Euro. Für kürzere 'Tagesschau'-Ausgaben ist es deutlich weniger. Am Tag sind mehrere Einsätze möglich, zumal zwischen den einzelnen Ausgaben manchmal Stunden liegen und die Sprecher sogar nach Hause fahren können."

Verdienst für "Tagesschau" um 20 Uhr: Knapp 260 Euro

Das heißt also: Die Moderatoren der "Tagesschau" bekommen nicht wie Festangestellte ein fixes Monatsgehalt. Je mehr Sendungen sie lesen, desto mehr Geld verdienen sie. Jan Hofer hatte am Wochenende vor seinem Schwächeanfall sieben Ausgaben der "Tagesschau" präsentiert. Im Blog es heißt weiter: "Dazwischen lagen Pausen von einer bis zweieinhalb Stunden, in denen die Sprecher regenerieren können und nicht redaktionell arbeiten müssen."

Jan Hofer spricht über sein Einkommen bei der ARD

Jan Hofer (68), verabschiedet sich am 14. Dezember nach 35 Jahren mit seiner letzten Sendung um 20 Uhr in den Ruhestand. Im Podcast "Entscheider treffen Haider" vom "Hamburger Abendblatt" hat er nun Chefredakteur Lars Haider unter anderem erklärt, was man als Sprecher der Tagesschau überhaupt so verdient.

"Ich habe ja 'ne Planstelle. [...] Wir haben alle eine Planstelle", erklärt Hofer. Zusätzlich werde man pro Sendung entlohnt, da die Planstelle an sich nicht sonderlich gut bezahlt sei. "Die ist so ein Backup", ein "sozialer Fallschirm, wenn man so will", erklärt Hofer. "Das reicht einfach nicht." Für eine Hauptausgabe der Tagesschau gebe es dann ungefähr 260 Euro. "Das ist das Höchstbezahlte."

Kann man von den Einnahmen als "Tagesschau"-Sprecher leben? 

Aber könnte man alleine von den Einnahmen als Sprecher der "Tagesschau" leben? "Ja", antwortet Hofer ohne Umschweife. Man mache im Schnitt etwa drei bis vier Sendungen am Tag. "Die werden natürlich alle nicht so hoch bezahlt." Es gebe etwa auch den Fall, dass man zum Beispiel am Samstagvormittag für sechs Stunden nur insgesamt 300 Euro bekomme. Am Ende des Monats habe man dann "ein paar Sendungen gemacht", die mal besser und mal schlechter bezahlt wurden. Reich könne man damit nicht werden. Allerdings wolle Hofer sich "jetzt wirklich nicht beschweren. Ich habe ein Leben lang wirklich gut leben können davon". Das Honorar sei das eines "gut bezahlten Angestellten".

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3 Kommentare
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  • Ach so am 10.12.2020 17:43 Uhr / Bewertung:

    Es wurden. bereits mehrfa h Monatseinkommen von Tagesschausprechern veröffentlicht. Die lagen bei 400-600.000 pro Jahr. Zu behaupten , davon könne man nicht reich werden, hört sich wie die Aussage von Finanzminist.r Scholz an, der doch wirklich sagte, bei seinem gemeinsamen Einkommen mit Ehefrau von wenigstens 35.000/Monat fühle er sich nicht als reich. So also sind die Wahrnehmungen unserer Eliten. Aber Hauptsache, der normale Bürger zahlt ab etwas mehr als 50.000/JAHR den Höchststeuersatz.

  • Der wahre tscharlie am 11.12.2020 14:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ach so

    Und ich dachte, in dem Artikel gehts um den Verdienst der Tagesschau-Sprecher und nicht um Olaf Scholz.
    Über Steuern wurde schon immer gejammert, solange es sie gibt. Natürlich möchte jeder sowenig wie möglich Steuern zahlen, aber wer viel verdient, sollte auch mehr bezahlen. Schließlich finanziert sich unser Gesundheits- und Bildungssytem nicht von alleine.

  • Der wahre tscharlie am 10.12.2020 16:28 Uhr / Bewertung:

    Das Traurige ist, dass anscheinend immer wieder solche Artikel veröffentlicht werden müssen, um den Fake-News zu begegnen, die Moderatoren würden immens viel Geld verdienen.
    Und nachdem sie freie Mitarbeiter sind, müssen sie sich auch noch selbst versichern.

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