Synagoge In München: Promis feiern 70 Jahre Israel
Wer sich auf eine Feierstunde eingestellt hatte, dessen Erwartungen wurden übererfüllt: Es sind knapp drei Stunden geworden, in denen München in der Synagoge Ohel Jakob das 70-jährige Bestehen des Staates Israel gefeiert hat.
Zur Synagoge kamen Rummenigge, Melles, Sixt, Niersbach & Berben
Der Rahmen: imposant. Die Besetzung: hochkarätig. Wo sonst treffen FC-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Schauspielerin Sunnyi Melles aufeinander? Wo Mietwagen-Königin Regine Sixt auf Wiesnwirt Wiggerl Hagn, Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach auf Filmproduzent Oliver Berben und Grünen-Chefin Katharina Schulze auf die Kirchenfürsten Heinrich Bedford-Strohm und Erzpriester Apostolos Malamoussis?
Was alle verband, das fasste Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern hübsch zusammen, sei "das weiß-blaue Band zwischen Bayern und Israel", dessen Reißfestigkeit allenthalben betont wurde. Ob von Bayerns CSU-Wirtschaftsministerin Ilse Aigner oder SPD-OB Dieter Reiter. Was die Redner gleichfalls verband: die Sorge vor dem spürbar wachsenden Antisemitismus in Deutschland und, ja – auch in München. Und der Wille, diesen unmenschlichen Auswüchsen entschlossen entgegenzutreten.
Wachsender Antisemitismus in Deutschland
Vielleicht war es ebendiesem Ernst der Lage angemessen, dass der Festakt zwar feierlich geriet, aber kaum einen Moment fröhlich. Für den einzigen Lacher des Abends sorgte die (in Teilen überambitionierte) Moderatorin Anouschka Horn, als sie den neuen Antisemitismus-Beauftragten der Staatsregierung auf der Bühne begrüßte: "Unser wunderbarer Doktor Ludwig Spaenle in wunderbarer neuer Funktion!"
Worauf dem halbwegs humorbegabten Louis ein verschmitztes "Wunderbar!" entfuhr.