Sylvie van der Vaart gibt grünes Licht
MÜNCHEN - Moderatorin Sylvie van der Vaart stellt in München eine Konsolen-Spielerei vor, überlässt ihrem Sohn einen virtuellen Hund und bittet Mann Rafael zum Box-Duell
Die Stadt ist eine Spielwiese: Gestern Abend wurde mit großen Ankündigungen und noch größeren Licht-Shows am Stachus die neue 3D-Kamera „Kinect“ für die Xbox 360 von Microsoft vorgestellt, mit der sich Spiele bei Körperbewegung steuern lassen. Neben Promis wie Alexandra Polzin, Heidi Klums Ex-Juror Peyman Amin und Laura Janson (sowie anderen angeblichen VIPs, die so berühmt sind, dass es auf der Gästeliste zwecks Identifizierbarkeit Fotos brauchte) tobte auch Moderatorin Sylvie van der Vaart an einer der virtuellen Hüpfburgen, die in der Alten Börse aufgebaut sind. Die 32-Jährige ist das Gesicht der Kinect-Kampagne und ließ sich selbst von Goldschmuck und Minikleid nicht am Cyber-Boxen hindern. Die AZ hat die Niederländerin nach ihrem Training abgefangen.
AZ: Frau van der Vaart, Sie sind ja gar nicht außer Atem.
SYLVIE VAN DER VAART: Nein, ich bin ein sehr sportlicher Mensch, aber schon auch ins Schwitzen gekommen. Dabei trainiere ich oft mit Rafael oder gehe auch mal aufs Laufband. Aber ich brauche die Abwechslung.
Ich hätte Sie gar nicht als Computerfan eingestuft.
Echt nicht? Das ist genau mein Ding. Nur Controller und Knöpfe sind nicht so mein Fall, ich bin nicht so technisch. Bei Kinect ist mein Körper der Controller und ich kann mit meinen Bewegungen das Spiel steuern.
Was spielen Sie denn gerne?
Ich tanze sehr gerne, aber das kann ich nur für mich machen, da Rafael kein Tanzfan ist. Ich bin aber sehr ehrgeizig und will gerne gegen meinen Mann gewinnen. Da machen die Kampfspiele Spaß. Und Damián liebt das Spiel, bei dem er Tiere streicheln kann. Ich finde das toll für seine Entwicklung.
Wäre nicht ein echter Hund pädagogisch wertvoller?
Ja natürlich, aber wir sind keine Haustier-Leute.
Vollen Körpereinsatz haben Sie zuletzt auch beim Supertalent gezeigt, als Sie Karate-Platten zerschmettern wollten. Geben Sie immer alles?
Ja, das ist typisch für mich. Ich bin sehr impulsiv und muss alles ausprobieren. Ich sollte vielleicht auch manchmal daran denken, dass ich noch weiterarbeiten muss, dass ich besser aufpassen sollte. Aber naja, es war eine Erfahrung.
Sie sind derzeit immer und überall. Woher nehmen Sie die ganze Kraft?
Die Powerfrau ist ein Image, das nicht ganz stimmt. Ich war die vergangenen zwei Wochen nur zu Hause und hab das Haus so gut wie gar nicht verlassen. Ich sitze nicht nur im Flieger, sondern bin Mutter, bin Ehefrau. Das ist für mich das Allerwichtigste.
Wie ist Sylvie van der Vaart als Hausfrau?
Ich trage sicher keine Pantoffeln, dafür liebe ich Mode zu sehr. Aber ich bin wie eine normale Mama, kaufe ein, bringe das Kind zu Schule. Wenn ich ein paar Tage powere und weg bin, dann ist danach nur Zeit für die Familie geplant.
Wie oft kommen Sie da noch zum Sport?
Vier Mal die Woche versuche ich es. Sport ist einfach superwichtig, um sich wohl zu fühlen. Ich habe immer welchen gemacht. Daran hat es auf jeden Fall nicht gelegen, dass ich dieses Schicksal mit dem Brustkrebs erleben musste.
Haben Sie auch schon das Fußballspielen ausprobiert?
Nein, ich bin dafür nicht so geeignet. Mir reicht es zuzuschauen, das ist schön.
In Deutschland werden Fußballerfrauen gerne belächelt. Wie gehen Sie damit um?
Ich denke, das hängt von der Persönlichkeit ab. Ich hatte nie das Gefühl, im Schatten zu stehen. Ich bin sehr stolz auf Rafael und stolz seine Frau zu sein. Aber ich habe mich nie über die Arbeit meines Mannes definiert. Deshalb kann ich bei großen Turnieren auch mal für ein paar Stunden nur die Fußballerfrau sein.
Interview: A. K. Koophamel
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