Sweet Seventy: Fürstin Elisabeth, First Lady Ute

Im Norden und im Süden bekennen sich zwei Damen zum Alter – Graeter gratuliert
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Mut zum Alter zeigt die Queen von Hamburg, Fürstin Elisabeth von Bismarck.
Imago Mut zum Alter zeigt die Queen von Hamburg, Fürstin Elisabeth von Bismarck.

Im Norden und im Süden bekennen sich zwei Damen zum Alter – Graeter gratuliert

Die Emanzipation hat schon manch bunte Blüte getrieben. Der radikale Mut zum Alter ist neu. Spätestens ab dem 35. Lebensjahr hält die Weiblichkeit normalerweise ihr Baujahr so geheim wie den „Da Vinci Code“. Nicht so die heimliche Queen von Hamburg, Fürstin Elisabeth von Bismarck, im Norden und die Münchner Auto-First-Lady Ute Haberl (MAHAG) im Süden. Beide Damen zelebrierten ohne Furcht und Tadel ihren runden Geburtstag mit der Sieben vorne und der Null hintendran.

Normalerweise wird der 70er im Leben einer Lady still übergangen, auch wenn er noch so süß deklariert wird wie „Sweet Seventy“ bei Elisabeth. Die Grande Dame lud ins Blüten getauchte Schloss Friedrichsruh rund 70 Gratulanten. Die meisten von ihnen waren vom Geschlecht der Bismarcks, die keinen Navigator brauchen, um den versteckt gelegenen Adelssitz bei Hamburg zu finden. Die Fürstin sah blendend aus. In ihrem Haar steckten kess weiße und rote Frühlingsblumen.

Der unverwüstliche Fürst Ferdinand von Bismarck

Es gab keinen Fremden in diesem illustren Kreis. Wenn die Bismarcks feiern, kommt schnell ein halbes Hundert zusammen. Der unverwüstliche Fürst Ferdinand von Bismarck, dessen klassisches Antlitz sich perfekt für eine Goldmünze eignen würde und der in Berlin eine Jagd hat, küsste Gunilla Gräfin von Bismarck, die mit ihrem Mann Luis Ortiz erschienen war. Er umarmte die attraktiven Ehefrauen von Graf Calle und Graf Gregor von Bismarck, sowie Kaffeewerbegräfin Stephanie Pfuel, in deren Adern auch blaues Blut fließt, weil sie mit Mädchennamen „von Michel“ heißt. Karl Lagerfelds PR-Dame Marietta Andreae fiel als Nichtadelige nicht auf. Neben der Fürstenberg-Verwandten Nessrin von Königsegg sah sie selbst wie eine Gräfin aus. Die Holländer Kronprinz Willem und Maxima, die einst ihre Liaison in Friedrichsruh offenbarten, und Prinz Ernst August und Prinzessin Caroline von Monaco, die sich das erste Mal im Bismarck-Schloss tief in die Augen sahen, waren nicht präsent. Auch Bismarcks direkter Nachbar, Baron Enno von Ruffin, fehlte, weil er am selben Abend auf seinem Gut Basthorst als Gastgeber fungierte.

Polospieler, die letzten Machos unserer Zeit

Enno hat sich zwischen seinem Wald und dem Park des Guts einen 70 000 Quadratmeter großen Poloplatz gebaut, auf dem das zweite Turnier durchgeführt wurde. Wie üblich, wird so ein Turnier mit einer „Players Night“ gestartet, die in Ennos eigenem „Restaurant zum Pferdestall“ stattfand. Die scharfen Augen des gut aussehenden Barons kreisten unruhig angesichts der vielen auffallend hübschen Mädchen aus Hamburg.

Polospieler, die letzten Machos unserer Zeit, gelten als Zugpferde bei den Girls. Im Gewühl tummelten sich Tiffany-Statthalter Hubertus von Frankenberg, Schauspieler Till Dammröder, Prinz Ludwig zu Salm und Immobilien-King Christian Völkers sowie Ruffins-Ex Vicky Leandros. Anderntags beim Endspiel, das Ennos Poloteam „Gut Basthorst“ mit Starspieler Thomas Winter gewann, befand sich der gesamte Bismarck-Clan unter den 3000 Zuschauern auf der Tribüne. Obwohl die Nachfahren Otto Bismarcks die Nacht herausgefordert hatten, waren weder bei Fürst Ferdinand, noch bei Fürstin Elisabeth irgendein Schwächeln zu entdecken.

***

Im Süden, beim anderen Siebziger-Fest, war dagegen um Mitternacht schon alles verrauscht. Das mag vielleicht daran gelegen haben, dass Ute Haberls Party schon pünktlich um 18 Uhr begonnen hatte und man in Wolkenkratzer-Höhe feierte. Aber womöglich war die gläserne Brücke im 14. Stock, die die zwei „Telekom“-Türme beim Ostbahnhof miteinander verbindet, nicht so gemütlich. Das Geburtstagsmenü, von Star-Caterer Michael Käfer angerichtet, war perfekt. Das Service-Personal las jeden Wunsch von den Augen ab. Es gab Scampi, dreierlei Suppen, Fisch, Kalbssteak und Dessert.

Der Stegreif-Rede von Erbe Yorck Otto hörte man an, dass sie aus dem Stegreif gehalten wurde. Ute Haberl war ohne Zweifel die Königin der Nacht und lächelte milde. Sänger Bernie Paul trällerte das Geburtstagsständchen, unter anderem auch das viel geprüfte Lied „Weil i di mog“.

Gewitterblitze durchzucken den Himmel

Beim Blick durch die Panoramascheiben sahen Gratulanten wie Luftreeder Thomas Haffa mit Frau Gabriele, Verleger Johannes Heyne mit Frau Lucy, Weinexperte Hardy Rodenstock mit Frau Helga und Skifabrikant Rupert Fritzmeier mit Frau Helga, die Berge. Gelegentlich durchzuckten Gewitterblitze den Himmel, was ein Feuerwerk ersparte.

Die gemütliche Haberl-Tochter Bettina und ihre überschlanke Schwester Julia brachten zur Feier des Tages eine Familienpostille mit dem Titel „Gala – Ute spezial“ heraus, die sie an den gedeckten Tischen verteilten. An diesen saßen Fernsehunternehmer Franz Georg Strauß mit seiner Frau Birgit, Regensburgs Rolex-Regentin Dagi Mühlbacher mit ihrem Mann Peter sowie Modehaus-Chef Max Dietl mit seiner Frau Inge.

In der Mitternachtszeitung, die auch - kann ja passieren - zwei klassische Enten enthielt, wurde eine Umfrage veröffentlicht, die beim Kreis der Eingeladenen vorher durchgeführt wurde. Erstaunliches kam dabei heraus. Auf die Frage: „Was glauben Sie, was in Utes Leben noch fehlt?“ antworteten 40 Prozent: „Ein Liebhaber“, 25 Prozent: „Zeit für sich“, 18 Prozent: „Weitere Enkelkinder“, 15 Prozent: „Ein weiterer toller Schwiegersohn“, ein Prozent: „Ein rauchfreier Fritz“ und ebenfalls ein Prozent: „Ein Hund“.

"Sie haben sich im Zimmer geirrt!"

Der „Chef vom Dienst“ der Familienbroschüre, Ehemann Fritz, bemerkte im Editorial: „Liebe Ute, Deine 70 Jahre sind natürlich keine. Du bist jung geblieben wie eine 18jährige und hast Dich auch körperlich unglaublich gut gehalten. Großes Kompliment, das sicher Deiner großen Disziplin und hoffentlich ein klein wenig meiner aufrichtigen Liebe zuzuschreiben ist.“

Ein bisschen schlechtes Gewissen muss ihn bei den Zeilen schon geplagt haben. In seiner Sturm- und Drangzeit waren, wie bei jedem Mann, die Kirschen in Nachbars Garten eine Verlockung. Aber mit Ute konnte es niemand aufnehmen. Überraschend im Stuttgarter Hotel „Zeppelin“ aufgetaucht, hielt sie einmal einer Versuchung einen Bademantel hin und komplimentierte sie mit den Worten, „Sie haben sich sicher im Zimmer geirrt“, nach draußen.

Gesichtet: Baulöwe Horst Haupt, „Loden-Frey“-Eminenz Bernie Frey mit Lebensgefährtin Barbara, Mode-Kreateurin Gabriele Blachnik mit Lebensgefährten Harry Lindmayer, Unternehmer Hermann Holzapfel mit Frau, Ulla Feldmeier (Beck am Rathauseck), Ex-Flick-Frau Elga Wieninger, Ex-Hypo-Vorstand Joachim Hausser mit seiner Frau Carmen. Nicht gesichtet: Unternehmensberater Kurt Opterbeck und Frau Alexandra (mit Haberls befreundet seit 40 Jahren), PR-Dame Marietheres Hartmann sowie Münchens Stadtpflasterer Rudi Pfeifer und Frau Inge.

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