Superstar im Opi-Look: Zottel-Star Brad Pitt

Beim Filmfest in San Sebastián zeigt sich der 45-Jährige Hollywood-Schauspieler im Opi-Look und mit Ziegenbart. Zur Eröffnung des Filmfestes erschien der sonst smarte, stets aus dem Ei gepellte Filmstar zur Abwechslung im Rentner-Outfit.

Anzugträger sind auf die Dauer ja auch langweilig. Auch, wenn sie Brad Pitt heißen und gern körperbetonten, maßgeschneiderten Stoff tragen. Und das tut die eine Hälfte von Brangelina ja, ganz egal, auf welchem roten Teppich der Welt man ihn auch trifft. Eben, in Venedig, hatte er einen hellen Leinenanzug an, vor ein paar Monaten, auf der Berlinale, trug er einen dunklen Dreiteiler, und jetzt, in San Sebastián, einen – Moment, was ist das eigentlich? Jedenfalls kein Anzug.

Zur Eröffnung des Filmfestes erschien der sonst smarte, stets aus dem Ei gepellte Filmstar zur Abwechslung im Rentner-Look: Ausgewaschene Schlabber-Jeans, fettige Lederjacke, Rentner-Käppi auf dem Kopf und einen grau-rot-blonden Ziegenbart um den Mund. Eine wilde Mischung, ein Ensemble wie aus Kostümfundus eines Provinztheaters – aber, und das ist eine Leistung: Pitt trägt alles mit einer selbstverständlichen Lässigkeit, die atemberaubend ist.

Am Flughafen, kaum aus dem Fond des Renault gestiegen, wird der 45-Jährige auch schon von Flughafenmitarbeitern umringt und fotografiert und angefasst, vor seinem Hotel von den Fans stürmisch begrüßt, schreibt Autogramme – und macht sich dann für den Premierenabend zurecht. Insgesamt 15 Produktionen aus zehn Ländern sind in der baskischen Küstenstadt zu sehen, „Inglourious Basterds“, die Nazi-Farce von Quentin Tarantino feiert hier Premiere.

Zur Pressekonferenz erscheint der Kult-Regisseur in weißen Turnschuhen und blauem Holzfällerhemd, während Brad Pitt sich doch noch in Hemd und Stoffhose gezwängt hat. So sitzen sie auf dem Podium, beantworten Fragen mal mehr, mal weniger ernsthaft, verschwinden danach im Edel-Restaurant. Zwei Brüder im Geiste, zwei große Kinder. Jan Chaberny