Steve Jobs: Design-Visionär mit Rollkragenpulli

Erfolgreicher Unternehmer, kulturelle Ikone, berühmter Träger von Rollkragenpullis, all das war Steve Jobs bevor er 2011 einem Krebsleiden erlag. Am heutigen Dienstag wäre der Vordenker aus Kalifornien 60 Jahre alt geworden.
von  (wue/spot)
Der ehemalige Apple-Boss Steve Jobs bei einer Präsentation im Jahr 2008
Der ehemalige Apple-Boss Steve Jobs bei einer Präsentation im Jahr 2008 © ddp images

Viele Menschen können sich ein Leben ohne iPhone oder iPad kaum noch vorstellen, vor wenigen Jahren war das aber noch anders. Einer, der maßgeblich am Erfolg der Apple-Geräte beteiligt war, ist der 2011 verstorbene Firmen-Mitgründer Steve Jobs. Der gebürtige Kalifornier, der bis heute als Sinnbild eines erfolgreichen Unternehmers gilt, wäre am heutigen Dienstag 60 Jahre alt geworden.

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Sternzeichen Fisch

 

Egal ob Albert Einstein oder George Washington, in der Weltgeschichte gab es zahlreiche äußerst einflussreiche und faszinierende Menschen, deren Sternzeichen Fisch war - genau wie bei Jobs. Der am 24. Februar 1955 geborene Apple-Chef gilt bis heute als absoluter Technik-Visionär. 1976 gründete er zusammen mit Steve Wozniak (64) und Ron Wayne (80) die Firma mit dem Apfel - und war später maßgeblich an deren Erfolg beteiligt.

Es mag so einige Menschen in Jobs' Umfeld gegeben haben, die vielleicht mehr von der technischen Seite der Dinge verstanden haben als er, doch sein Charisma, seine mitreißenden Reden und sein Gefühl für Design waren es, die ihn zu einer absoluten Legende machten - und zu einem wichtigen Repräsentanten für die Branche. "Die meisten Menschen begehen den Fehler zu glauben, dass Design nur etwas damit zu tun hat, wie etwas aussieht", erzählte Jobs der "New York Times" im Jahr 2003. Dabei sei Design "nicht nur wie es sich anfühlt oder aussieht. Design ist, wie etwas funktioniert."

 

Technik wird Lifestyle

 

Und das bewies Jobs zu Genüge - mit dem iPod mit Click Wheel, dem iPhone, dem iPad. Die Geräte funktionierten einfach - sie waren von jedem bedienbar, egal ob von einem Technik-Nerd aus dem IT-Sektor oder von Menschen mit wenig Affinität für Elektronik oder dergleichen. Gleichzeitig war die teils futuristisch-kühle Aufmachung der Hardware äußerst ansehnlich. Die Software, also iTunes und der dazugehörige Store, funktionierte nach dem gleichen Prinzip.

Jobs' Produkte sahen nicht nur gut aus, sie hatten Wiedererkennungswert, eliminierten alle Einstiegshürden - mal abgesehen vom Preis - und waren einfach sexy. Sie boten vor zehn und mehr Jahren schon das, was in der heutigen Gesellschaft für viele Nutzer immer wichtiger wird: "Convenience", also Verbraucherfreundlichkeit. Es ging nicht mehr nur um Technik, sondern um einen ganzen Lifestyle. Die Produkte waren in der allgemeinen Wahrnehmung so, wie die Menschen, die sie benutzten und noch heute benutzen: modern und aufgeschlossen.

 

Jeans, Turnschuhe, Rolli

 

Doch nicht nur seine Produkte und natürlich auch das Firmenlogo hatten diesen ganz bestimmten Wiedererkennungswert - Jobs wurde selbst zu einer ikonischen Figur. Man muss kein Fan sein, um sich an seinen ganz bestimmten Kleidungsstil erinnern zu können. Jobs trug nahezu ausschließlich Turnschuhe, Jeans und schwarze Rollkragenpullover, dazu eine randlose Brille mit runden Gläsern. In der offiziellen Biografie, geschrieben von Walter Isaacson, erklärte der Vordenker, wie es dazu kam.

Demnach wollte Jobs nach einem Japan-Besuch eigentlich eine Jacke, die mit wenigen Handgriffen zu einer Weste umgewandelt werden konnte, als eine Art Firmenuniform etablieren. Dieser Vorschlag stieß bei der Belegschaft jedoch auf Widerstand, gleichzeitig freundete sich Jobs mit dem Designer Issey Miyake an. Der Unternehmer kam schließlich auf die Idee einer ganz persönlichen Uniform. Er habe Miyake dann nach dessen schwarzen Rollkragenpullovern gefragt, woraufhin der Designer ihm gut einhundert Stück anfertigte.

 

Run auf Jobs-Mode

 

Nach dem Tod von Jobs gab es sogar einen Run auf dessen Bekleidung. Wie der US-Blog "Gawker" berichtete, habe St. Croix in den Tagen nach der Nachricht von Jobs' Dahinscheiden über die doppelte Menge an schwarzen Rollkragenpullis verkauft wie zuvor. Die Firma hatte behauptet, dass Jobs seine Oberteile bei ihnen gekauft hatte.

Auch Jobs' Brille, das Modell "Classic Rund PP" aus der Brillenmanufaktur Lunor im Schwarzwald, stieß auf großes Interesse. Im ersten Monat nach dem Tod des Apple-Chefs habe die Homepage des kleinen Unternehmens rund 12.300 Besuche aus Deutschland und 10.000 aus den USA verzeichnet, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Ende 2011 berichtete. Auch die Nachfrage aus Russland und Brasilien sei damals stark gestiegen, hieß es in dem Bericht.

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