Stephen Hawking zieht Sterbehilfe in Betracht
Los Angeles - Stephen Hawking (73, "Das Universum in der Nussschale") ist der bekannteste Wissenschaftler der Neuzeit und das Leben und Wirken des an der Nervenkrankheit ALS leidenden Physikers wurde in dem oscargekrönten Biopic "Die Entdeckung der Unendlichkeit" verfilmt.
Aber abseits des Hollywood-Trubels nimmt der Forscher an einer Debatte teil, die ihn auch persönlich betrifft: "Ich würde Sterbehilfe in Anspruch nehmen, wenn ich große Schmerzen hätte und keinen Beitrag mehr leisten könnte, also nur noch eine Belastung für die Menschen um mich herum wäre", erklärt der 73-Jährige in einem noch nicht ausgestrahlten Interview mit dem britischen Sender BBC aus dem die Zeitung "The Telegraph" vorab zitiert.
Schwimmen würde Hawking gerne mal wieder
Hawking, ein bekennender Befürworter der Legalisierung von Sterbehilfe, betont erneut: "Jemanden gegen seinen Willen am Leben zu halten, ist die ultimative Demütigung." Der seit 1968 auf einen Rollstuhl angewiesene Professor vermisst vor allem eine Sache: "Ich würde gerne wieder schwimmen können." Auch als seine drei Kinder noch klein waren, sei ihm die Tatsache schwer gefallen, dass er nicht körperlich mit ihnen spielen konnte.
"Manchmal bin ich sehr einsam"
Und Hawking spricht auch offen über die Probleme, die er trotz seines berühmten Sprachcomputers hat: "Manchmal bin ich sehr einsam, weil die Menschen Angst haben, mit mir zu sprechen oder nicht abwarten, bis ich meine Antwort geschrieben habe." Aber als der in Oxford geborene Brite dann an seine eigentliche Leidenschaft denkt, kommt der Kampfgeist in ihm durch, für den so viele das Physik-Genie bewundern: "Ich soll verdammt sein, wenn ich sterbe, bevor ich nicht mehr Dinge über das Universum enträtselt habe."
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