Stephanie Stumph leidet an Misophonie

Das Krachen der Nachos wird mit Misophonie zur Qual, das Knacken der Möhren zum Horrortrip. Und erst das Schniefen zwischen jedem Biss in den Burger: Es provoziert grenzenlose Wut. So geht es auch Schauspielerin und Hit-Komponistin Stephanie Stumph.
von  AZ/dpa
Stephanie Stumph hat am Text von Helene Fischers Song "Herzbeben" mitgeschrieben.
Stephanie Stumph hat am Text von Helene Fischers Song "Herzbeben" mitgeschrieben. © BrauerPhotos / O.Walterscheid

Wer bei Ess-Geräuschen seiner Mitmenschen durch die Hölle geht, leidet unter Misophonie. Jetzt hat auch eine prominente Betroffene darüber gesprochen: Stephanie Stumph (36). An eine gemeinsame Mahlzeit mit anderen in einem stillen Raum sei nicht zu denken. Stumph müsse das Zimmer verlassen, gesteht sie.

Stephanie Stumph hasst Geräusche der Mitmenschen beim Essen

Es schmatzt, schnurpst und knackt - und ist kaum zu ertragen. Die speziellen Geräusche, die man beim Essen mit Zunge, Kiefer und Mund verursacht, treiben die Schauspielerin in den Wahnsinn. Im Podcast "Die Alexander Nebe Show" sagt die 36-Jährige, die an Helene Fischers Hit "Herzbeben" mitschrieb:"Wenn ich in einen Zug einsteige, habe ich Angst, neben jemandem zu sitzen, der eine Banane auspackt oder ein Sandwich." Und weiter: "Das macht mich richtig aggressiv. Ich bin bei Essensgeräuschen sehr lärmempfindlich."

Aggressionen am Tisch 

Internationale Studien schätzen, dass jeder 10. bis 20. auf Geräusche anspringt, die er nicht aushalten kann. Wissenschaftlerin Hanna Kley von der Uni Bielefeld startete 2018 eine Studie. Auffällig ist für Kley, dass sich die Geräuschempfindlichkeit besonders oft auf nahestehende Angehörige konzentriert: "Das belastet zusätzlich, weil die Betroffenen ausgerechnet gegenüber geliebten Menschen in bestimmten Momenten Wut und Hass empfinden."

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