Steeger: "Hurra, kein Hartz IV mehr"
Ingrid Steeger:
Plötzlich war Schluss mit lustig: Zweieinhalb Jahre lang hatte die einstige Ulknudel und Softsex-Ikone Ingrid Steeger (64, „Klimbim“) keine Einnahmen, verdiente nicht einen einzigen Cent. Obendrein hatte sie 15000 Euro Schulden, frühere Lebensgefährten hatten sie ausgenommen „wie eine Weihnachtsgans“ – und die Schauspielerin musste sogar ihre Lebensversicherung auflösen. Trotzdem war irgendwann nichts mehr da.
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Die einzige Rettung hieß: Hartz IV. Für Ingrid Steeger ein beschämender Gedanke: „Schrecklich, ich schämte mich so. Habe auch nie daran gedacht, dass ich mal ohne Geld dastehen könnte. Ich war leider echt zu naiv.“
Die Münchnerin fiel in ein tiefes Loch – und musste obendrein in eine kleinere Wohnung umziehen. Die größere wollte das Amt nicht zahlen. Also lebte sie seit Herbst letzten Jahres auf 28 Quadratmetern.
395 Euro hatte sie pro Monat zum Leben. Doch anstatt immer tiefer zu sinken, kämpfte die Single-Frau um neue Rollen, um Theaterengagements, Auftritte – kurz: um ihre Zukunft. Mit Erfolg. Steeger bekam eine feste Rolle in dem Theaterstück „Jackpot“ – in dem sie widersinnigerweise die Frau eines Hartz-IV-Empfängers spielt. Die Schauspielerin dazu: „Ich wollte die Rolle erst nicht annehmen, weil mich das Thema ja schon privat betraf und beschäftigte. Doch dann überlegte ich, dass ich genau deshalb diese Rolle annehmen sollte.“
Mit dem Hartz-IV-Stück gegen ihr Hartz-IV-Schicksal! Über 80 Vorstellungen hat Steeger bereits gegeben. Kassel, Lübeck, Bremen – bis Mitte August ist sie ausgebucht. Glücklich und auch ein wenig stolz sagt Steeger: „Juhu, ich habe Hartz IV besiegt!“
Durch die Rolle braucht sie kein Arbeitslosengeld mehr. „Ein gutes, befreiendes Gefühl“, wie sie es nennt. Wie war das Leben als Hartz-IV-Promi? Steeger überlegt lange und sagt: „Auf Apfelsinenkisten musste ich nicht sitzen, ein paar Möbel hab’ ich ja noch. Zum Glück haben mich Freunde unterstützt. Ich war weniger aus, habe mehr daheim gekocht. Um mich nicht runterzuziehen, versuchte ich, nicht allzu groß darüber nachzudenken.“
Mit den neuen Einnahmen möchte sie auch endlich ein für alle Mal ihre Schulden loswerden. „Ich zahle sie in Raten ab“, erklärt Steeger, die dankbar ist, dass es das Theater gibt. „Im Fernsehen habe ich in meinem Alter ja leider nichts mehr zu suchen. Das ist hart, traurig und ungerecht. Ältere Männer haben es viel einfacher.“
Umso mehr freut sie sich über ihre Theater-Rolle. Und über eine Woche Urlaub, den sie natürlich in München verbringt. Dann geht sie mit ihrer Hundedame Eliza an der Isar spazieren. Endlich wieder raus – ins Leben.
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