Stasi bespitzelte Winnetou: Das sagt Hella Brice dazu

Der Star ist vom Staatssicherheitsdienst der DDR ausspioniert worden. Seine Witwe zur AZ: "Pierre hätte sich totgelacht, er hatte nichts zu verbergen".
Kimberley Hoppe |
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"Ich kenne niemanden, der ein reineres Gewand als Pierre hatte": Hella über ihren geliebten Mann Pierre Brice († 86).
dpa "Ich kenne niemanden, der ein reineres Gewand als Pierre hatte": Hella über ihren geliebten Mann Pierre Brice († 86).

Diese Nachricht schockiert nicht nur seine vielen Fans: Ausgerechnet Apachen-Häuptling Pierre Brice († 86) ist von der Stasi bespitzelt worden.

Das wurde nun bekannt, denn die Zeitschrift Karl May & Co. veröffentlichte Stasi-Akten. Warum Winnetou?

Fakt ist, dass das berühmte Karl-May-Museum in Radebeul in Sachsen im Fokus vom Staatssicherheitsdienst der DDR stand. Pierre Brice besuchte es am 21. Juli 1988 – zusammen mit seiner Frau Hella. In der Stasi-Akte wurde alles genau dokumentiert, mit wem der gebürtige Franzose sprach, was er wann tat. Ein Mitarbeiter des Museums war SED-Parteisekretär und sollte ihn überwachen.

Pierre Brice, der 2015 in den Armen seiner Frau für immer einschlief, bekam zu Lebzeiten nichts davon mit.

So geht es der Witwe

Aber: Wie geht es seiner Witwe mit den aktuellen Erkenntnissen?

Zur AZ sagt Hella Brice: "Mir wurde gerade der Artikel der Zeitschrift aufs Handy geschickt, ich bin total überrascht. In all den Jahren habe ich wirklich nichts von der Stasi mitbekommen. Pierre auch nicht."

Beim Museumsbesuch in Radebeul seien so viele Leute um sie herumgewesen. Hella, die mit Pierre seit 1981 verheiratet war: "Unmöglich zu erahnen, wer was im Schilde führte."

Wie geht es ihr nachträglich mit dem Gefühl, dass ihr geliebter Mann bespitzelt worden ist? "Pierre hätte sich darüber totgelacht. Ich kann auch nur schmunzeln", meint die Witwe weiter. "Wer sich nichts vorzuwerfen hat, der hat auch nichts zu verbergen. Ich kenne niemanden, der ein reineres Gewand als Pierre hatte."

Auch wenn der Wirbel gerade groß ist, so möchte Hella dem Museum was Gutes tun: "Ich werde einige Sachen von Pierre nach Radebeul geben. Ich habe seine Liebe in mir. Alles andere ist besser in einem Museum aufgehoben."

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