St. Patrick's Day in Berlin

Tausende Fans schreien, zittern, brechen in Tränen aus. Zur Deutschland-Premiere des Romantik-Reißer „Verliebt in die Braut“ herrscht in Berlin die die große Patrick Dempsey-Hysterie. Und selbst Klaus Wowereit bekommt weiche Knie.
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Tausende Fans schreien, zittern, brechen in Tränen aus. Zur Deutschland-Premiere des Romantik-Reißer „Verliebt in die Braut“ herrscht in Berlin die die große Patrick Dempsey-Hysterie. Und selbst Klaus Wowereit bekommt weiche Knie.

Strahlender Sonnenschein, rote Rosenbätter, die auf den brautkleidweißen Teppich regnen – ja, es ist die volle Romantik-Dröhnung. Und die ist eigentlich nur schwer zu verkraften. Vor allem in Berlin. Schnulz- und Schmuse-Stimmung wirkt in der Schlendrian-Hauptstadt schnell lächerlich. Doch wenn Patrick Dempsey erwartet wird, sieht selbst die kitschigste Deko völlig normal aus. Denn dieser Mann braucht die rosa Zuckerguss-Welt um sich herum. Er ist durch „Grey’s Anatomy“ der Arzt geworden, dem die Frauen alles anvertrauen (am liebsten ihre Telefonnummer). Er ist der neue Frauenschwarm weltweit. Und er hat auch schon den passenden Namen: McDreamy.

Der Partymeister als großer Fan

Plötzlich ist er da. Beim Vorab-Empfang zum Romantik-Reißer „Verliebt in die Braut“ (Kinostart am Donnerstag) auf der Terrasse vom Ritz-Carlton. Ausgewählte Gäste haben sich für den amerikanischen Traummann aufgehübscht. Franziska Knuppe sexy dekolletiert, Nova Meierhenrich im Signal-Gelb und auch die Männer scheinen diesmal mehr Zeit im Bad verbracht zu haben als sonst. Um 19.25 steht er also da. Patrick Dempsey in echt. Die erste Erkenntnis – McDreamy versteht mit 42 Jahren seinen Job: Er verzaubert alle. Sofort. Lächelt, nippt am Prosecco, setzt den Schmunzel-Blick auf und schaut in seinem perfekt sitzenden Nadelstreifen-Anzug, bei aller Objektivität, einfach umwerfend aus. Hunderte Augenpaare kleben an ihm fest, folgen jeder Bewegung. Er schüttelt Berlins Regierendem Partymeister Klaus Wowereit die Hand – und der bekommt weiche Knie: „Ich bin ein großer Fan!“

Okay, Patrick Dempsey ist kleiner als gedacht. Schmal und zierlich. Sabine Käfer (im Hochzeitsweißen Kleid) ist das wurscht: „Sein Charisma ist riesig!“ Wie bei einem Staatsempfang dürfen ihm alle Gäste die Hand geben. Einige Frauen sind bereits beschwipst, schließlich mussten sie sich Mut antrinken. Damit kommt der Leinwand-Liebling zurecht: „Es ist ein großer Tag für mich.“

Wie groß – das erfährt er 30 Minuten später. Vorm CineStar himmeln ihn zig Tausende Fans lautstark an. Schreien, zittern, knipsen Fotos, brechen in Tränen aus. Für Dempsey muss das ein bisschen umheimlich sein. Er ist das allererste Mal in Deutschland, für Sightseeing war keine Zeit. Ein Termin jagte den nächsten. Hinter dem Berufsziel Frauenschwarm steckt halt doch harte Arbeit. Er kennt nichts von Berlin, ihn aber kennen offenbar alle – zumindest die 14- bis 44-jährigen Frauen. „Es ist verrückt“, schreit Patrick Dempsey auf dem Teppich. „Unglaublich und so fantastisch!“

Seine Kino-Liebe Michelle Monaghan wird von den Fans ebenfalls herzlich begrüßt. Kein Grund zur Eifersucht – selbst dann nicht, als sie seine Kuss-Qualitäten lobt: „Er hatte bei Grey’s Anatomy“ viele Möglichkeiten zum Üben – er kann das wirklich gut!“

Ist der Frauenschwarm tatsächlich so makellos? Michelle Monaghan: „Es ist echt gemein, aber ich brauche für meine Haare zwei Stunden in der Maske. Patrick nur fünf Minuten.“ Dempsey selbst streitet seine Schönheit ab: „Das ist alles nur Make-up.“

Der Typ ist sogar bescheiden

Langsam ist es kaum mehr auszuhalten. Der Typ ist auch noch bescheiden. Romantisch ja sowieso: „Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick. Mit meiner Frau Jillian hat es sofort gefunkt. Vor über zehn Jahren wusste ich gleich – sie ist es.“ Selbstverständlich ist er außerdem ein Frauenversteher. Er weiß, was eine Beziehung braucht: „Wir reden und reden. Sitzen im Garten, trinken Wein und unterhalten uns stundenlang.“

Nach geschätzten 1285 Autogrammen, 567 beantworteten Fragen und 10 325 gebrochenen Herzen ging der Film los. Das Publikum lachte und schluchzte. Und, oh Wunder, auch die Männer hatten Spaß. Tenor Tobey Wilson verdrückte ein Rührungs-Tränchen, Comedian Oliver Kalkofe kicherte laut, Oliver Berben amüsierte sich und sogar Schauspieler Ulrich Noethen gefiel die 101-minütige Feelgood-Packung. Nur Patrick Dempsey war da schon wieder verschwunden. Mit Kollegin Michelle, zwei Assistentinnen, Sony-Chef Martin Bachmann und Thomas P. Friedl (Ufa Cinema) speiste er draußen vorm Borchardt. Schnitzel und Spargel, dazu ein Gläschen Weißwein. In aller Ruhe, ohne Gekreische. Worüber spricht ein Frauenschwarm? Über Autos. Er veranstaltet eigene kleine Autorennen. Dabei kann McDreamy abschalten. Bei dröhnenden Motoren, Benzin verschmierten Händen und stinkenden Abgasen. Weit weg von der Zuckerguss-Welt.

Kimberly Hoppe

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