Sprechen Sie VIP? Das Promi-ABC

Save the Date, It-Girl! Promi-Begriffe sind oft seltsam. Die AZ-Expertin Kimberly Hoppe übersetzt. Hier der erste Teil zum Durchklicken.
von  Abendzeitung
AZ-Leutekolumnistin Kimberly Hoppe, hier auf der Wiesn mit Joseph von Westphalen, erklärt die Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft.
AZ-Leutekolumnistin Kimberly Hoppe, hier auf der Wiesn mit Joseph von Westphalen, erklärt die Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft. © Loeper

Save the Date, It-Girl! Promi-Begriffe sind oft seltsam. Die AZ-Expertin Kimberly Hoppe übersetzt. Hier der erste Teil zum Durchklicken.

In der Reich-und-schön-Society zwischen Schampus, Smalltalk und Superstars ist natürlich nichts wirklich normal. Nicht mal die Sprache. Der VIP von heute lebt in einer sehr eigenen Welt – mit einer sehr eigenen Sprache. Da tauchen Wörter auf, die Normalos lustig finden, nicht mehr hören können – und/oder noch nie verstanden haben.
Zum Mitreden habe ich hier für Sie mal das Promi-ABC erstellt. Ein Duden deluxe. Deutsch – VIP, VIP – Deutsch. Hier Teil 1 – von A bis L.

 


A wie Adabei

A wie Adabei = Menschen, die auch dabei sind. Immer und überall. Die daheim keinen Kühlschrank und auch längst keinen Herd mehr haben, weil sie jeden Abend auf einer Party sind und dort versorgt werden. Der schickere Schnorrer, quasi.


 

B wie Bussi

Bussi = Natürlich immer zwei Mal auf die Wange – links und rechts. Wer nur einmal busselt, lebt in Berlin. München ist mehr von allem, deshalb das doppelte Geknutsche. Frauen jenseits der 30 küssen übrigens so, dass sich die Wangen nicht berühren und so auch kein Kilo Make-up-Schicht verschmiert.


 

C wie Charity-Lady

Charity-Lady = Bei dieser Dame verhält es sich wie mit der Schmuck-Designerin: Plötzlich ist sie überall. Die Promi-Frau, die etwas auf sich hält, engagiert sich in mindestens drei Vereinen und Stiftungen. Will sie von der C-Charity-Lady in die B-Liga aufsteigen, dann wird sie Botschafterin. Und sei es von einer Kosmetik- oder Autofirma.

 


 

D wie Date, Save the

Date, Save the = Heutzutage bekommt man keine Einladung mehr geschickt, man erhält Monate vor der eigentlichen Party ein „Save the Date”. Einen Brief, der den Termin sichern soll. Damit später auch ja niemand sagen kann, dass ihm spontan etwas dazwischen gekommen ist. Nach der Einladung erfolgt dann am Tag vor der Party ein Sweet Reminder, der einen alles andere als süß – im Gegenteil: höchst penetrant – an die Party erinnert. Absagen ist schier unmöglich geworden.


 

E wie Event

Event = immer und überall. Die Fußball-WM, der Fernseh- oder Mädelsabend – alles wird zum Event. Hauptsache, man kann sich mit mehr oder weniger witzigen Accessoires verkleiden.


 

F wie Front Row

Front Row = die erste Reihe. Und alles andere kommt sowieso nicht in die Tüte. Wer bei Modeschauen nicht direkt am Catwalk, pardon: Laufsteg, sitzt, verlässt gar nicht erst das Bett. Wer VIPig ist, hockt hier. Ab Reihe 2 sieht einen ja auch kein Fotograf mehr.


 

G wie Give-Away

Give-Away = einer der Haupt-Gründe, warum Promis überhaupt auf Partys gehen. Neben Schampus und Edel-Essen for free bekommt jeder Gast nach jeder Party ein Tütchen mit tollem, manchmal auch sehr werbelastigem Inhalt (Parfum, Armband, Glasente, Hotelbuch). Ähnlich wie früher bei Kindergeburtstagen, an denen jedes Zwergerl Süßigkeiten mitnehmen durfte.


 

H wie Hunter

Hunter = der Spitzname von Hannes Obermaier, der für die Abendzeitung den Klatsch nach München und ganz Deutschland brachte.


 

I wie It-Girl

It-Girl = das Mädel mit dem gewissen Etwas. Angefangen als sehr nette Bezeichnung, hat mittlerweile die halbe Promi-Welt das gewisse Etwas. Von Paris Hilton und Sienna Miller eingeführt, legen sich nun alle Mädels, die es ins Blitzlicht schaffen wollen, diesen zweifelhaften Titel zu.


 

J wie Jogi-Schal

Jogi-Schal = benannt nach Fußballnationaltrainer Jogi Löw. Der krempelte sich seinen Schal um den Hals, und Männer-München tat’s ihm nach. Wer sich dauerhaft nicht binden will, bindet sich dieses Ding betont jugendlich um – und bleibt sich in dieser Hinsicht mehr als treu.


 

K wie König, Königin

König, Königin = Ob Feinkost, Mietwagen, Fußball, Bratwurst oder Schlager – gekrönt wird jeder schnell und gerne. Ob es überhaupt noch eine Monarchie gibt, spielt dabei keine Rolle. Es sind halt alle gerne ein bisschen Kini.


L wie Ladies Lunch

Ladies Lunch = die moderne, sehr viel glamourösere Tupperparty. 15 bis 150 Frauen treffen sich dann, süffeln Rosé-Champagner und servieren sich beim feinen Essen den neuesten Klatsch.

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