Spott für Harry: Prinz klaut Interview-Statement von Martin Luther King

In einem Interview mit der amerikanischen Fernsehsendung "60 Minutes" hat Prinz Harry lose den Menschenrechtler Martin Luther King Jr. zitiert – und erntet jetzt Spott und Kritik dafür.
Prinz Harry zitiert Martin Luther King
In einem Trailer zum Interview, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll, spricht der britische Prinz über das angespannte Verhältnis zum Königshaus. Darin sagt Prinz Harry: "There comes a point when silence is betrayal" ("Ab einem gewissen Punkt ist Schweigen eine Form von Betrug"). Martin Luther King Jr. verwendete einmal in einer Rede ganz ähnliche Worte: "There comes a time when silence is betrayal".
Was wie ein rhetorisches Zitat aussieht, wird in einschlägigen Foren wie Reddit oder Twitter zum Plagiat aufgebauscht. Mehr noch: Nicht Harry wird beschuldigt, sondern seine Frau Meghan.
Kritiker schimpfen gegen Herzogin Meghan
"Das ist der Beweis, dass Kontrollfreak Meghan seine Antworten skriptet und ihn auf das Interview vorbereitet hat", poltert ein Nutzer auf Reddit. Auf Twitter deckt ein Nutzer Meghans eigentlichen Plan auf: "Bitte, gib weiterhin diese aus dem Ruder gelaufenen Interviews, sie sind perfekt für Meghan, wenn sie sich von dir scheiden lassen wird". Andere Nutzer beanstanden auf Instagram, dass sich Harry in seinem Familiendebakel zum Rassismus-Opfer stilisieren würde. Ein Familienstreit lasse sich nicht mit Apartheid vergleichen.
Memoiren "Spare": Was darüber bekannt ist
Die Veröffentlichung von Prinz Harrys Memoiren "Spare" steht kurz bevor. Das umstrittene Interview wurde im Vorlauf aufgenommen und soll zusätzliche Aufmerksamkeit für sein Buch bringen.

Darin verarbeitet Harry sein seit angespanntes und distanziertes Verhältnis zur königlichen Familie, dessen Wurzeln bereits in Harrys Kindheit liegen. Auch Bruder Prinz William wird in der Biografie abgewatscht, der bei einem Streit mit Harry sogar handgreiflich geworden sein soll.