Späte Entschuldigung für Prinz William: Ehemaliger BBC-Chef bittet um Verzeihung
"Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deshalb war es ein bisschen voll" - dieser Satz von Lady Diana zementierte die endgültige Trennung vom britischen Königshaus. Damit war die Mutter von Prinz Harry und Prinz William für die royale Familie Persona non grata. Erst Jahre später kam ans Licht, unter welchen Umständen dieses BBC-Interview zustande gekommen war. Dafür hat sich jetzt der ehemalige Senderchef Tony Hall bei Prinz William offiziell entschuldigt.
Ehemaliger BBC-Chef Tony Hall entschuldigt sich bei Prinz William
"Ich habe enormen Respekt vor dem Prinzen. Ich habe in der Vergangenheit mehrmals mit ihm zusammengearbeitet und es tut mir schrecklich leid, dass ihm das wehgetan hat. Das wollte ich klarstellen", sagt Hall in einem Gespräch mit dem Digital-, Kultur-, Medien- und Sportausschuss. Bislang habe er noch nicht persönlich mit Prinz William sprechen können, erklärt er weiter: "Ich wollte erst diese Sitzung mit Ihnen allen haben, bevor ich darüber nachdenke, was ich als Nächstes mache.“
Prinz William verurteilt manipuliertes Skandal-Interview mit Lady Diana
Das Interview mit Lady Diana, in dem sie über ihre gescheiterte Ehe und den Seitensprung ihres Ex-Mannes Charles mit Camilla sprach, führte 1995 zu einem weltweiten Skandal. Erst 26 Jahre später kam allerdings heraus, dass die Mutter von Harry und William zu dem Gespräch mit Journalist Martin Bashir gedrängt worden war.
Prinz William äußerte sich im Mai 2021 öffentlich zu diesem Thema und verurteilte das manipulierte Interview. "In meinen Augen war es die betrügerische Art und Weise, wie das Interview entstanden ist, die beeinflusste, was meine Mutter sagte. Das Interview trug maßgeblich dazu bei, die Beziehung meiner Eltern zu verschlechtern und hat damals unzählige andere verletzt." Aus seiner Sicht habe diese Erfahrung die Paranoia und Angst von Lady Diana sogar verstärkt.
Ehemaliger BBC-Chef stellt klar: Diana-Interview "hätte niemals passieren dürfen"
Der Sender BBC hat sich inzwischen dazu entschlossen, das Interview nie wieder auszustrahlen. Auch der ehemalige Chef John Birt äußert sich im Gespräch mit dem Digital-, Kultur-, Medien- und Sportausschuss und erklärt: "Es ist eine absolute Horror-Geschichte und hätte niemals passieren dürfen." Tony Hall fügt hinzu: "Wir waren leichtsinnig. Unser Vertrauen wurde missbraucht und Bashir hat uns da alle mit reingerissen."
Martin Bashir, der sich mithilfe von gefälschten Dokumenten Zugang zu Lady Diana erschlichen hatte, arbeitet mittlerweile nicht mehr für BBC. Aus gesundheitlichen Gründen habe er den Sender freiwillig verlassen.