Sorge um die Queen und ihren Gesundheitszustand: Wie geht es der Königin?
Queen Elizabeth II. (95) verbrachte Mitte Oktober eine Nacht im Krankenhaus. Der Grund: "medizinische Voruntersuchungen", wie es laut Medienberichten in einem Statement des Palasts hieß. Inzwischen ist die 95-Jährige zurück auf Schloss Windsor. Was ist bisher wirklich bekannt?
Palast spricht von "guter Verfassung" der Queen
Nach ihrem Aufenthalt in einem Privatkrankenhaus in der Londoner Innenstadt sei die Queen in "guter Verfassung", hieß es vom Palast. Am gleichen Nachmittag habe sie wieder kleinere Pflichten wahrgenommen. Der Aufenthalt über Nacht habe "praktische Gründe" gehabt.
"Widerwillig" in Privatklinik: Aufenthalt der Queen hatte "praktische Gründe"
Am Tag zuvor hatte die Monarchin einen Besuch in Nordirland abgesagt. Die Ärzte rieten ihr, sich nach zahlreichen öffentlichen Terminen in letzter Zeit ein paar Tage auszuruhen. Die Queen habe "widerwillig den medizinischen Rat akzeptiert, für die kommenden Tage kürzerzutreten", besagte das Statement.
Das Volk ist besorgt: Wie geht es Königin Elizabeth II. wirklich?
Doch genau deshalb dürfte es viele Menschen in Großbritannien beunruhigen, dass die Königin anschließend eine Nacht im Krankenhaus verbringen musste.
Informationspolitik der Queen: Nur wenige Infos aus dem Palast
Der Palast gab sich alle Mühe, die Sorgen um die Gesundheit der Queen zu zerstreuen. Die Königin wurde dem Bericht zufolge am 20. Oktober mit dem Auto zu den Voruntersuchungen im King Edward VII's Hospital im Londoner Stadtteil Marylebone gebracht. In dem Krankenhaus - eine Privatklinik, die von hochrangigen Royals genutzt wird - sei sie von Spezialisten untersucht worden. Details wurden nicht bekannt gegeben, nur dass der Krankenhausaufenthalt nicht in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehe, wurde vom Königshaus klargemacht.
Übernachtung der Queen im Krankenhaus war nicht geplant
Geplant war die Übernachtung der Queen im Krankenhaus allem Anschein nach nicht. Das Ärzteteam habe einen vorsichtigen Ansatz gewählt, so die Nachrichtenagentur PA. Das letzte Mal, dass die Queen eine Nacht im Krankenhaus verbrachte, war im Jahr 2013. Damals wurde sie wegen einer Magen-Darm-Entzündung behandelt.
Gesundheitszustand vs. Privatsphäre: "Schwieriger Balanceakt"
Obwohl sie bei den zahlreichen Veranstaltungen der vergangenen Wochen "sehr gut und glücklich" aussah, dürfe man nicht vergessen, dass sie 95 Jahre alt ist, schreibt BBC-Royal-Expertin Sarah Campbell: Es sei ein schwieriger Balanceakt für den Palast, "genügend Details über den Gesundheitszustand der Königin zu veröffentlichen, um die Öffentlichkeit auf dem Laufenden zu halten und gleichzeitig die Privatsphäre zu wahren, auf die sie Anspruch hat".
Dass Elizabeth II. zu den Tests ins Krankenhaus gebracht worden war, sollte offenbar nicht bekannt werden. Ein Bericht der Zeitung "The Sun" habe den Palast zu einem Statement gezwungen, so die Expertin.
Premierminister Johnson: Queen ist "gut drauf"
Seitdem machen sich viele Royals-Fans auf der ganzen Welt Sorgen um die Queen. Der britische Premierminister Boris Johnson hat kürzlich versucht, die immer größeren Sorgen im Vereinigten Königreich um die Gesundheit der Queen zu zerstreuen. Ihre Majestät sei "gut drauf", sagte Johnson dem Sender ITV. "Ihre Ärzte haben ihr gesagt, dass sie sich schonen muss, und das sollten wir alle respektieren und verstehen. Alle wünschen ihr nur das Beste."
Queen lehnte "Oldie of the Year"-Preis ab
Wie sie sich fühlt, hatte die Queen selbst vor kurzem klargemacht, als sie den Preis "Oldie of the Year" ablehnte. Ihr Privatsekretär erklärte der Zeitschrift "The Oldie", die ihr die Auszeichnung verleihen wollte: "Ihre Majestät glaubt daran, dass man so alt ist, wie man sich fühlt. Daher glaubt die Queen nicht, dass sie die relevanten Kriterien erfüllt, um [den Preis] anzunehmen, und hofft, dass sich ein geeigneterer Kandidat findet."
Martini-Verbot und Gehstock
Das Magazin "Vanity Fair" hatte zuvor allerdings unter Berufung auf zwei der Familie nahestehenden Freunde berichtet, dass der 95-Jährigen von den Ärzten inzwischen ein striktes Martini-Verbot auferlegt worden sein soll. Angeblich soll die Königin bislang allabendlich vor dem Zubettgehen einen Abenddrink eingenommen haben. Normalerweise gönne sie sich dabei einen Martini. Damit soll nun Schluss sein.
Ebenfalls mit Sorge beobachteten die Royal-Fans, dass die Monarchin bei einigen wenigen Auftritten mit Gehstock abgelichtet worden war. Die Gehhilfe soll aber nur als Erleichterung gedient haben, hieß es anschließend.
Unbehagen ausgelöst: Verbirgt der Palast etwas?
Doch trotz der Versuche des Palasts, die Sorgen um die Gesundheit der Queen zu zerstreuen, dürften die Ereignisse der vergangenen Tage bei vielen Untertanen Unbehagen auslösen.
Sollte der Klinikaufenthalt geheim bleiben? Kein Kommentar!
Die Öffentlichkeit erfuhr von dem Klinikaufenthalt erst am späten Donnerstagabend, als die Queen längst wieder zuhause auf Schloss Windsor war. Die Boulevardzeitung "The Sun" hatte Wind davon bekommen und berichtete auf ihrer Titelseite – erst daraufhin gab der Palast eine Mitteilung heraus. Sollte der Klinikaufenthalt geheim bleiben? Beim Buckingham-Palast gab es dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keinen Kommentar.
So besorgniserregend die sich häufenden Berichte über die womöglich angeschlagene Gesundheit der Queen sein mögen – es ist unbestritten, dass die 95-Jährige in den vergangenen Wochen ein sehr straffes Programm absolvierte. Sie gilt als äußerst pflichtbewusst.
Selbst nach dem Tod ihres Mannes Prinz Philip, der im April im Alter von 99 Jahren gestorben war, hatte sie nur wenige Tage die Arbeit ruhen lassen. Nun wird sie wohl ein bisschen kürzertreten müssen. Mit Spannung wird daher erwartet, ob sie wie geplant an der UN-Klimakonferenz in Glasgow Anfang November dabei sein wird. Auch das jährliche Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs und die im Kampf gestorbenen Soldaten, das immer am zweiten Sonntag im November begangen wird, ist ein Termin, bei dem die Queen eigentlich nicht fehlen darf.