Sophia Thomalla: "Geiler geht's ja nicht"

Sophia Thomalla stellt ihre erste eigene Boots-Kollektion vor – und spricht im Interview über Schuhe, die Vor- und Nachteile des Lebens im Rampenlicht, ihren Jury-Job bei „Dance Dance Dance“ und die Gerüchte um ihre vermeintliche Gefäßkrankheit!
München - Es geht rasant weiter im Leben von Sophia Thomalla! Nach ihrem Jury-Job in der RTL-Show „Dance Dance Dance“ stellte sie nun am Dienstag in Berlin ihre erste eigene Boots-Kollektion für den Schuhriesen Deichmann vor! Und legte auch hier einen flotten Auftritt hin. Sie bretterte mit dem Motorrad zum Event, in sexy Lederkluft und natürlich mit einem Paar Stiefel aus ihrer eigenen Kollektion an den Füßen.
Neun lässige tragbare Modelle umfasst ihre „Sophia Thomalla for Deichmann“-Auswahl, die einen Tag später in den Stores und online erhältlich ist (Preis: 44.90 bis 49.90 Euro). Schon beim Shooting hatte sich Sophia auf einer Harley in Szene setzen lassen. Wir haben sie zum Interview getroffen und mit ihr (nicht nur) über das Thema Schuhe gesprochen....
AZ: Sie stellen heute Ihre erste Boots-Kollektion vor. Was ist das für ein Gefühl?
Sophia Thomalla: Ein bisschen eigenartiges Gefühl ist es schon. Da bekommt man eine Anfrage, dann beschäftigt man sich mit diesem Thema, dann kommt das Shooting.... Es ist ein langer Prozess und es steckt auch wirklich viel Arbeit dahinter. Und jetzt ist es endlich soweit: Das Projekt ist vollendet und man darf es jetzt stolz präsentieren, das ist natürlich schön. Es ist ein bisschen so, als würde man ein Kind zur Welt bringen.
Diese Schuh-Kollektion spiegelt auch ihre Persönlichkeit wieder. Warum Boots und kein Ballerinas?
Ich glaube, das würde mir keiner abnehmen. Auch wenn ich jetzt sagen würde, dass ich eine pinkfarbene Pumps-Kollektion auf den Markt bringe, dann würde sich wohl jeder fragen: „Was? Das trägt sie doch niemals selbst.“ Und das stimmt auch. Eine schwarze Bootskollektion, die schlicht gehalten und zudem bequem ist, passt viel besser zu mir.
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Es ist unglaublich, was Sie für eine Karriere hingelegt haben. Sie werden oft als „Multitalent“ bezeichnet. Trifft es das?
Was für Talente (lacht)? Das Wort Multitalent rührt glaube ich eher daher, dass ich mich nicht festlegen will. Ich möchte mich weder festlegen auf die Schauspielerei, noch auf die Moderation und auch nicht auf das Werbegesicht. Ich denke, gerade diese Mischung aus allem macht mir sehr viel Spaß. Ich bin noch jung und ich kann Dinge ausprobieren, von denen ich früher vielleicht gesagt habe: „Die mache ich nie!“. Deswegen ist alles und nichts das Beste.
Haben Sie auch schon mal gespürt, dass manche Menschen Ihnen Ihren Erfolg neiden?
Deutschland ist eine Neidgesellschaft, hier gönnt einem keiner etwas. Das ist aber völlig in Ordnung. Ich kann damit gut umgehen. Diesen Neid muss man sich hart erarbeiten.
Sind Sie noch nervös vor solchen Auftritten wie heute?
Nein. Ich kenne die Leute hier ja alle. Und ich kann eigentlich auch gar nicht nervös sein, denn die Arbeit ist ja vollbracht. Nervös bin ich eigentlich nur, wenn so ein neues Projekt entsteht: ‚Passt das auch wirklich zu mir? Wird das gut? Kommt das gut rüber? Wird das gut aussehen?’ In solchen Momenten bin ich durchaus nervös. Aber jetzt haben wir es ja geschafft. Das Projekt startet zwar erst, aber für mich ist es erst mal vorbei. Ich habe getan was ich konnte.
Was sagt Ihre Mutter Simone zu Ihrer neuen Kollektion?
Sie hat sie noch gar nicht gesehen. Ich habe sie ihr erstmal vorenthalten. Sie muss schon hierher in den Laden kommen....
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Tauschen Sie beide manchmal Klamotten?
Nein. Meine Mutter mag es etwas farbenfroher als ich, auch mal ein Blüschen und etwas luftiger. Sie trägt auch mal blaue Jeans anstatt schwarzer - im Gegensatz zu mir. Insofern könnten wir gar nicht tauschen.
Bleibt bei aller Arbeit noch Zeit fürs Privatleben?
Ohne Ende! Das ist alles eine Sache der Organisation. Natürlich bin ich auch mal eine Woche nonstop unterwegs, oder oft an vier Tage pro Woche. Es kommt darauf an, wie man die Tage dazwischen nutzt.
Das Männer-Thema ist bei Ihnen ein Dauerthema in den Medien. Ist das nicht anstrengend für Sie?
Für mich ist das eigentlich überhaupt nicht anstrengend, denn ich beschäftige mich damit nicht, sondern lege mich gemütlich zurück. Ich denke, es muss eher für die Journalisten anstrengend sein, aber nicht für mich.
Und die wachsende Popularität. Empfinden Sie diese manchmal als anstrengend?
Meine Privatsphäre schwindet überhaupt nicht. Null! Wir leben wir in einem Zeitalter von Telefonen und Handys. Es besteht immer die Gefahr, dass Leute mit ihrem Handy vor deiner Nase herumfuchteln und Fotos machen. Aber für mich schwindet deshalb meine Privatsphäre nicht. Ich habe immer noch die gleichen Freunde wie früher, meine engsten Freunde, von denen ich weiß, dass bei ihnen niemals etwas nach außen dringen würde. Ich habe keine Phasen-Freunde, sondern nur langjährige Freunde, denen ich zu 100% vertrauen kann. Aber natürlich ist man nicht mehr wirklich privat sobald man vor die Haustüre geht.
Letztens gab es einen Post von Ihnen, da ging es um Ihre vermeintliche Gefäßkrankheit. Warum war es Ihnen wichtig, dies richtig zu stellen?
Ich habe diese Krankheit seit 26 Jahren, das heißt seit meiner Geburt. Was ich nicht fair finde ist, dass mir in den Mund gelegt wird, ich würde dieses Thema publik machen wollen. Das liegt überhaupt nicht in meinem Interesse. Ich habe in der Sendung von Markus Lanz gesessen und wurde darauf angesprochen, weil man es optisch sieht. Und wenn ich darauf angesprochen werde, dann kann ich entweder sagen: Kein Kommentar! Das ist aber dann Wichtigtuerei. Oder aber ich sage klar, dass ich damit kein Problem habe. Und damit ist das Thema dann auch vom Tisch. Uncool ist es aber zu behaupten, ich würde mir dadurch Mitleid einholen wollen.
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Wir müssen uns wegen der Krankheit keine Sorgen machen?
Nein, da muss man sich überhaupt keine Sorgen machen. Das ist eine Gefäßkrankheit, die ich seit meiner Geburt habe. Der Arm ist mit Blut überversorgt und dadurch entsteht überflüssiges Gewebe: gutartige Tumore, die immer wieder entfernt werden müssen. Wenn der Professor „Schieß-mich-tot“ in der Zeitung sagt, dass die betroffenen Frauen meistens Unterstützung brauchen - ich brauche keine Unterstützung! Mir geht es blendend.
„Dance dance dance“ - die Show polarisiert gerade und auch ihre Rolle polarisiert. Viele Leute sagen, Sie wären zu streng. Und gibt es da wirklich auch ein Problem mit einer der Kandidatinnen?
Mit Sabia? Ob Sabia tanzt oder der Papst persönlich, das ist mir egal. Meine Rolle in dieser Jury ist die folgende: nämlich Leute zu bewerten, die gut oder schlecht tanzen. Wer schlecht tanzt, der bekommt eine schlechte Bewertung, und wer gut tanzt bekommt eine gute Bewertung. So einfach ist das.
Gibt es Ziele oder Wünsche für die Zukunft?
Ich bin natürlich erfolgsorientiert und weiß was ich tue, aber ich bin nicht verbissen. Ich bin wahnsinnig dankbar für diese Zeit gerade, für diese tollen Projekte, die ich machen darf: Eine eigene Kollektion, zwei Unterhaltungssendungen. Geiler geht's ja gar nicht.