Sonne, Bier und Volksfeststimmung: Oktoberfest hat begonnen

München feiert wieder das größte Volksfest der Welt: Seit Samstag ist Wiesn - und die Stadt befindet sich damit für zwei Wochen im Ausnahmezustand. Sechs Millionen Gäste werden erwartet. Doch diesmal ist etwas anders.
dpa |
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Dieter Reiter (SPD) schwingt den Hammer beim traditionellen Fassanstich.
Sven Hoppe/dpa 14 Dieter Reiter (SPD) schwingt den Hammer beim traditionellen Fassanstich.
Die erste Maß Bier reicht Dieter Reiter dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Sven Hoppe/dpa 14 Die erste Maß Bier reicht Dieter Reiter dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Bedienungen und Gäste feiern beim Einzug der Wiesenwirte zum Oktoberfest auf einer geschmückten Kutsche.
Angelika Warmuth/dpa 14 Bedienungen und Gäste feiern beim Einzug der Wiesenwirte zum Oktoberfest auf einer geschmückten Kutsche.
Dieter Reiter (SPD, 2.v.l), seine Frau Petra (l), Markus Söder (CSU) und seine Frau Karin Baumüller-Söder haben Spaß.
Sven Hoppe/dpa 14 Dieter Reiter (SPD, 2.v.l), seine Frau Petra (l), Markus Söder (CSU) und seine Frau Karin Baumüller-Söder haben Spaß.
Markus Söder (r, CSU) und Dieter Reiter (SPD) trinken zusammen Bier aus Maaskrügen.
Sven Hoppe/dpa 14 Markus Söder (r, CSU) und Dieter Reiter (SPD) trinken zusammen Bier aus Maaskrügen.
Besucher freuen sich im Paulaner-Festzelt auf ihr erstes Bier.
Matthias Balk/dpa 14 Besucher freuen sich im Paulaner-Festzelt auf ihr erstes Bier.
Markus Söder (l) schaut Dieter Reiter während des traditionellen Fassanstichs zu.
Sven Hoppe/dpa 14 Markus Söder (l) schaut Dieter Reiter während des traditionellen Fassanstichs zu.
Auftakt zum Oktoberfest. Mitarbeiter bringen das Bierfass, welches um 12 Uhr vom Oberbürgermeister der Stadt München zur Eröffnung angestochen wird.
Sven Hoppe/dpa 14 Auftakt zum Oktoberfest. Mitarbeiter bringen das Bierfass, welches um 12 Uhr vom Oberbürgermeister der Stadt München zur Eröffnung angestochen wird.
Oktoberfestbesucher stürmen nach der Eröffnung auf die Wiesn.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa 14 Oktoberfestbesucher stürmen nach der Eröffnung auf die Wiesn.
Besucherinnen und Besucher laufen nach dem Einlass durch eine der Gassen.
Tobias Hase/dpa 14 Besucherinnen und Besucher laufen nach dem Einlass durch eine der Gassen.
Die Wiesnbedienung Beli trägt im Hofbräuzelt die ersten Bierkrüge zu den Gästen.
Felix Hörhager/dpa 14 Die Wiesnbedienung Beli trägt im Hofbräuzelt die ersten Bierkrüge zu den Gästen.
Eine Bedienung bekommt im Hofbräuzelt von einem Gast einen Kuss, während sie Bierkrüge zu Gästen bringt.
v/dpa 14 Eine Bedienung bekommt im Hofbräuzelt von einem Gast einen Kuss, während sie Bierkrüge zu Gästen bringt.
Das Münchner Kindl, eine Frau in schwarz-gelber Mönchskutte, reitet beim Einzug der Wiesenwirte mit einem Bierkrug in der Hand zum Oktoberfest.
Angelika Warmuth/dpa 14 Das Münchner Kindl, eine Frau in schwarz-gelber Mönchskutte, reitet beim Einzug der Wiesenwirte mit einem Bierkrug in der Hand zum Oktoberfest.
Albert Füracker (CSU), bayerischer Finanzminister, sticht im Hofbräuzelt die erste Maß an.
Felix Hörhager/dpa 14 Albert Füracker (CSU), bayerischer Finanzminister, sticht im Hofbräuzelt die erste Maß an.

München - Bei herbstlich-sonnigem Kaiserwetter hat in München die Wiesn begonnen. Mit zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und eröffnete damit das 186. Oktoberfest.

Die erste Maß reichte er Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Böllerschüsse verkündeten den Start des größten Volksfests der Welt, zu dem bis 6. Oktober rund sechs Millionen Menschen erwartet werden.

Reiter war in seiner Funktion zum sechsten Mal dabei, Söder zum zweiten Mal. Mit Blick auf die stundenlangen Gespräche zum Klimakompromiss der Bundesregierung sagte der CSU-Chef: "Bei aller Bedeutung von Koalitionsverhandlungen - Berlin war gestern die Hauptstadt von Deutschland, aber heute ist es München, weil es das bedeutendste Fest der Welt ist." Star des Tages sei aber das Bier.

Die Maß kostet bis zu 11,80 Euro, das sind 30 Cent mehr als der Höchstpreis des Vorjahres. Nach Reiter und Söder bekamen auch die anderen Wiesn-Gäste in den Zelten das erste Bier. Unter den Besuchern war Prominenz wie Schlagersänger Florian Silbereisen, Fernsehmoderator Kai Pflaume, die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, der dafür sogar die neunte Regionalkonferenz der Bewerber um den SPD-Vorsitz schwänzte.

Viele Gäste, die meisten in Dirndl und Lederhose, hatten seit dem frühen Morgen auf den Einlass gewartet. Die Ersten kamen gegen 4.30 Uhr noch bei Dunkelheit, um ganz vorne dabei zu sein. "Haben gleich die erste S-Bahn genommen", sagte Felix Stenglein aus dem oberbayerischen Eichenau. Eine andere Schülergruppe war direkt aus einem Club gekommen: "Geschlafen haben wir nicht", sagte einer.

Kurz nach 9.00 Uhr - und damit leicht verspätet - kam über die Lautsprecheranlage auf Deutsch, Englisch und Bairisch der ersehnte Satz: "Liebe Festgäste, willkommen auf dem Oktoberfest. Wir öffnen jetzt das Festgelände." Als die Ordner damit die Eingänge freigaben, starteten viele im Laufschritt in Richtung Bierzelte.

Die ersten Festzelte waren wegen Überfüllung schon vor dem Anstich geschlossen worden, Ordner ließen keine Gäste ohne Reservierung mehr ein. Sie seien ausreserviert, heißt es bei den Wirten. Doch weder sie noch die Festleitung streben neue Rekorde an. "Das muss keine Rekordwiesn werden", hatte der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) vorab gesagt. Es gehe vielmehr um eine "Qualitätswiesn".

Im Südteil des Oktoberfests gibt es wieder die Oide Wiesn. Mit historischen Fahrgeschäften und Blasmusik geht es dort gemütlicher und traditioneller zu als auf dem sonstigen Festgelände.

Rund 600 Polizeibeamte und viele Hundert Ordner sollen an den 16 Festtagen für Sicherheit sorgen. Das Gelände ist auch dieses Jahr umzäunt, an den Eingängen wird stichprobenartig kontrolliert. Es gibt noch mehr Videokameras und zusätzliche Beamte mit Bodycams.

Speziell um Frauen kümmert sich erneut der Security Point. Die Helferinnen der Aktion "Sichere Wiesn für Mächen und Frauen" sind unter anderem an Freitagen und Samstagen schon nachmittags da und helfen Wiesnbesucherinnen, die einen sexuellen Übergriff erlitten haben, ebenso wie Frauen, die ihr Handy, ihre Handtasche oder ihre Freunde verloren haben und sich alleine nicht mehr sicher fühlen.

Doch es ist ein neues Thema hinzugegkommen: E-Tretroller. Die E-Scooter sind rund um die Wiesn tabu. Für sie gelten dieselben weiträumigen Straßensperrungen rund ums Festgelände wie für Autos - und in den Abendstunden können sie in einem noch weiteren Umfeld nicht ausgeliehen und teils auch nicht abgestellt werden. Vorsicht nach dem Bierzeltbesuch: Ganz schnell ist der Führerschein weg - es gelten dieselben Promillegrenzen wie beim Autofahren.

Die Opfer zu hohen Bierkonsums, die nich einmal mehr laufen können, werden in den gut zwei Wiesnwochen in der Sanitätswache von rund 600 Helfern und 50 Ärzten betreut. Die kümmern sich auch um andere gesundheitliche Probleme wie Schnittverletzungen und Herz-Kreislaufbeschwerden.

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