Brutal ehrliche Doku von Thomas Müller: Wie der FC-Bayern-Star unter seiner Reservistenrolle litt
München - Diese Gaudi wollte sich (fast) keiner entgehen lassen: Zur Premiere der Prime-Video-Dokumentation "Einer wie keiner" über Bayern-Star Thomas Müller kam die geballte Prominenz in die Astor Lounge des Arri-Kinos in der Maxvorstadt.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) war da, Ski-Ikone Felix Neureuther, Ex-Bundestrainer Joachim Löw, Bastían Schweinsteiger, Hermann Gerland, Giovane Elber, Bayern-Trainer Vincent Kompany, die Münchner Profis Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry, Josip Stanisic und Jonas Urbig sowie – mit Ausnahme von Max Eberl – alle Bosse: Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Herbert Hainer, Jan-Christian Dreesen und Christoph Freund. Ein Beleg, wie groß Müllers Stellenwert ist – und welch große Karriere der 35-Jährige hingelegt hat.

Hoeneß: Müller einer der wichtigsten der Klubgeschichte beim FC Bayern
"Er ist ein Glücksfall für den FC Bayern", sagte Ehrenpräsident Hoeneß, der Müller am Rande der Veranstaltung als einen der wichtigsten Spieler der Klubgeschichte einstufte. Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Gerd Müller, zählte Hoeneß auf, danach Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breiter, Lothar Matthäus, und dann Thomas Müller. Was für eine Reihe!
2013 und 2020 gewann Müller mit Bayern die Champions League, dazu holte er zahlreiche Meisterschaften und DFB-Pokale, 2014 als Höhepunkt die Weltmeisterschaft in Brasilien. Müller sei "in jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Spieler, er kann das Spiel fühlen", schwärmte Löw, der im Kino gleich rechts neben dem Offensivstar saß. Auf der linken Seite nahmen Müllers Eltern und sein Bruder Platz. Löw formulierte in der Doku auch das lustigste Lob über Müller. "Wenn Messi der Zauberer ist, ist er der Zylinder", sagte der Weltmeistertrainer. "Du weißt bei ihm nie, was rauskommt."
Bayern-Star Müller fürchtete die Heim-EM zu verpassen
Und genau das hat den Weltklassefußballer Müller immer ausgezeichnet, ihn von anderen Spielern unterschieden. Einer wie keiner eben. Louis van Gaal war nach Bayern-Legende Gerland der erste Profi-Coach, der Müllers Talent erkannte und ihn in die Stammelf beförderte. Mit großem Erfolg. Auch unter den folgenden Trainern verteidigte Müller immer wieder seinen Platz, doch speziell in der vergangenen Saison unter Thomas Tuchel hatte er es schwer.
In der Doku ist sehr gut zu erkennen, wie Müller unter seiner Reservistenrolle litt, er fürchtete, die Heim-EM zu verpassen. Doch am Ende schaffte es Müller – und stand am Ende des Viertelfinals gegen Spanien (1:2) auf dem Platz.
Müllers Ehefrau Lisa blieb der Filmpremiere fern
Ihre Stärken hat die Doku, die ab 4. März bei Prime Video zu sehen ist, vor allem dann, wenn sie Müllers Privatleben beleuchtet. In einer Szene sitzt der Bayern-Star mit seinen Eltern beim Mittagessen daheim in Pähl auf der Terrasse, es gibt Fleischpflanzerl, Kartoffelstampf und Salat. Einmal löffelt Müller am heimischen Küchentisch eine Suppe, es wirkt alles sehr bodenständig und normal.
Mutter Klaudia und Vater Gerhard fachsimpeln mit ihrem Sohn immer wieder über die Situation beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft, sie begleiten ihn zu wichtigen Spielen. Und auch Müllers Frau Lisa, die sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und der Premiere fernblieb, kommt zu Wort. "Privatleben hast du nicht mehr", sagt sie. "Die Menschen lassen einen sehr wenig in Ruhe."
Reservistenrolle beim FC Bayern: Das rät Hoeneß Bayern-Star Müller
Ob dies nach Müllers Karriereende anders werden wird? Unwahrscheinlich. Jeder kennt Müller – und es ist durchaus vorstellbar, dass er dem Fußballgeschäft erhalten bleibt. "Thomas weiß genau, dass wir ihn gerne in irgendeiner Form behalten würden", sagte Hoeneß. Die Vereinsikone sei geeignet, "fast jeden Job beim FC Bayern mit einer gewissen Anlaufzeit zu machen". Von einer weiteren Saison auf der Ersatzbank solle Müller eher absehen, ergänzte Hoeneß: "Wenn er nur noch Einwechselspieler ist, würde ich ihm raten aufzuhören. Das ist seiner großen Karriere nicht würdig."
Zweifellos – aber vielleicht wechselt Müller auch noch mal den Klub. "Das seht ihr dann in Teil zwei", sagte Müller zu seiner Zukunft. "Da lasse ich mir alles offen, ganz entspannt." Im Saal wurde gelacht und geklatscht.
Welche weiteren Stars und Sternchen sich die Doku-Premiere von Thomas Müller nicht entgehen lassen wollten, sehen Sie oben in der Bilderstrecke.
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