Sohn von Michael Douglas droht lange Haft

Ein Happy End ist in der neuesten Saga des Douglas-Clans nicht zu erwarten: Wenn Cameron Douglas am Mittwoch in New York vor Gericht erscheint, droht ihm eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft.
von  Abendzeitung
Cameron und Michael Douglas
Cameron und Michael Douglas © dpa

LOS ANGELES - Ein Happy End ist in der neuesten Saga des Douglas-Clans nicht zu erwarten: Wenn Cameron Douglas am Mittwoch in New York vor Gericht erscheint, droht ihm eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft.

Ende Januar hatte sich der 31-jährige Dealer und Süchtige wegen zahlreicher Drogenvergehen schuldig bekannt. Gegen Douglas Junior, der schon in den 90er Jahren mit Kokain erwischt worden war, hatten die Drogenfahnder drei Jahre lang ermittelt. Cameron, der Sohn aus der ersten Ehe von Hollywoodstar Michael Douglas (65) mit der Produzentin Diandra Douglas, versorgte Kunden mit dem illegalen Rauschmittel Methamphetamin. Mit Bittschreiben legte die Familie in den letzten Wochen beim zuständigen Richter ein gutes Wort für ihn ein. Schauspielerin Catherine Zeta-Jones (40) schilderte laut «People.com» in einem Brief die «guten Seiten» ihres Stiefsohnes.

Sein Großvater, der ebenso berühmte Filmschauspieler Kirk Douglas (93), der mit Sohn Michael und Enkel Cameron die Komödie «Es bleibt in der Familie» (2003) drehte, schrieb dem Richter, er sei eigens von Los Angeles nach New York gereist, um Cameron dort in Untersuchungshaft zu besuchen. Mutter Diandra brachte Erklärungen an: Ihr Sohn sei schon in der High School auf die schiefe Bahn geraten, als er versuchte, aus dem übermächtigen Schatten seines Vaters und Großvaters herauszutreten. Ein Schicksal, das Cameron mit vielen Promi-Kindern teilt.

Der frühe Tod von Guillaume Depardieu zählt zu den tragischsten Fällen. Der selbst schauspielernde Sohn des französischen Stars Gérard Depardieu beschrieb seine Hassliebe zum Vater in der Autobiografie «Im Schatten meines Vaters». Schon als Jugendlicher konsumierte er Alkohol und Drogen, immer wieder stand er vor Gericht. Es folgten weitere Schicksalsschläge: Ein schwerer Motorradunfall, unzählige Operationen, eine Beinamputation. Mit nur 37 Jahren starb er 2008 an einer Lungenentzündung.

Redmond O'Neal (25), der Sohn von TV-Star Farrah Fawcett und Schauspieler Ryan O'Neal («Love Story») saß hinter Gittern, als seine Mutter im vergangenen Juni mit 62 Jahren nach einem langen Kampf gegen Krebs starb. Schon als Teenager wurde er mit Drogen erwischt, seither etliche Male verurteilt; derzeit ist er auf Drogenentzug in einer Klinik. Seine Halbschwester Tatum O'Neal, die als Zehnjährige einen Oscar für die beste Nebenrolle in «Paper Moon» (1973) gewann, schilderte 2004 in ihren Memoiren ihr frühes Party- und Drogenleben, und versicherte, das dies nun endlich hinter ihr liege. 2008 wurde sie von der Polizei beim Kauf von Kokain erwischt, der Richter verhängte Entzug.

Kiefer Sutherland (43), der Sohn von Schauspieler Donald Sutherland, verschlug es Weihnachten 2008 wegen wiederholter Trunkenheit am Steuer 48 Tage in eine Zelle. Im vergangenen Jahr kam der Star aus der TV-Serie «24» nach einem handgreiflichen Streit auf einer Party mit einer Anzeige wegen Körperverletzung noch einmal glimpflich davon. Die Streithähne wurden sich ohne Prozess einig.

Charlie Sheen («Platoon»), jüngster Sohn von «Apocalypse Now»-Star Martin Sheen, steht ein Verfahren in diesem Sommer noch bevor. Ein heftiger Streit an Weihnachten mit seiner dritten Frau, Brooke Mueller, brachte dem fünffachen Vater eine Anklage wegen häuslicher Gewalt ein. Die Eltern einjähriger Zwillinge sind schon des öfteren aufgefallen, fast immer war Alkohol im Spiel. Beide gingen im Frühjahr auf Entzug. Ein «Déja Vu» für Sheen, der seit den 1990er Jahren gegen seine Drogensucht kämpft, immer wieder Kliniken aufsuchte und Rückfälle hatte. 1998 hatte sein eigener Vater den straffälligen Sohn beim Richter in Malibu abgesetzt.

Doch Hollywood liefert auch Erfolgs-Storys: «Sherlock Holmes»-Star Robert Downey Jr., Sohn von Regisseur und Autor Robert Downey Sen., ging wegen Drogeneskapaden wiederholt hinter Gitter und auf Entzug. Seit knapp zehn Jahren ist er clean, was der Schauspieler vor allem der Hilfe seiner Frau Susan zuschreibt. Drew Barrymore, 1975 geborener Sprössling der berühmten Schauspieler-Dynastie, machte als kleiner Blondschopf in Steven Spielbergs «E.T. - Der Außerirdische» Furore. Der frühe Erfolg hatte seinen Preis: mit Zehn der erste Joint, mit 12 Jahren Kokain, bekannte sie in ihren Memoiren «Little Girl Lost». Sie überwarf sich mit den Eltern, fand dann aber durch ihren Beruf Halt.

Lisa Marie Presley (42), inzwischen vierfache Mutter, sagte sich nach vielen Anläufen vom Alkohol los. Peter, der Sohn des großen Henry Fonda und der kleine Bruder der berühmten Jane Fonda, der nach dem Erfolg von «Easy Rider» bis zum Umfallen kiffte, brauchte Jahre, um wieder Tritt zu fassen. Die Kinder von Schock-Rocker Ozzy Osbourne, Kelly (25) und Jack (24), behaupten beide, von Alkohol und Pillen endlich weg zu sein. Die Suchtanfälligkeit hätten sie von ihrem Vater geerbt, glaubt die Musiker-Tochter.

Oscar-Preisträger Michael Douglas, der selbst im Schatten eines mächtigen Vaters aufwuchs, nimmt einen Teil der Schuld an Camerons Problemen auf die eigene Kappe. In einem Interview mit dem US-Seniorenmagazin «AARP» räumte er kürzlich ein, dass er als junger Vater Fehler begangen habe. «Ich war oft weg, und ich war kein Engel», bekannte der Schauspieler.

dpa

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