So unterschiedlich feiern die Promis Weihnachten

Die Show-Zwillinge Alice und Ellen Kessler (beide 84) über ein Gefühl, das sie glücklicherweise nicht kennen - und warum sie sich Weihnachten nicht streiten sollten.
Alice und Ellen Kessler: "Ein beschissenes Jahr"
"2020 - allein diese schöne Zahl! Was hätte das für ein tolles Jahr werden können. Aber leider, entschuldigen Sie bitte diese ausnahmsweise deutliche Ausdrucksweise, wurde es ein beschissenes Jahr. Nicht für uns persönlich, zum Glück - aber im Allgemeinen.
Wie viele Menschen, in München und auf der ganzen Welt, leiden unter Existenzängsten und anderen Sorgen? Kaum vorstellbar. Dazu die schrecklich vielen Toten, Kranken, Infizierten. Ein Albtraum.
Wir beide sind Kriegskinder und mussten von Geburt an viel Leid erleben: Hunger, Bombenangriffe, Angst. Vielleicht fügen wir uns deshalb den Corona-Regeln, ohne zu meckern. Auch wenn es, zugegeben, mal nervt, die Masken zu tragen. Wenn es aber hilft, dann macht man das eben. Wir sind durch das Erlebte sehr diszipliniert und auch demütig und genügsam. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass wir mit dem Schlimmsten aufwachsen mussten, um heute auch Kleinigkeiten schätzen zu wissen.
Manchen Unvernünftigen fehlt das möglicherweise in der Pandemie. Vielen ging es ihr Leben lang viel zu gut. Da bricht dann plötzlich eine Welt zusammen, wenn man nicht mehr überall hinfliegen darf oder auf große Partys verzichten sollte.
Ein aktuelles Problem ist sicher auch die Einsamkeit. Ein Gefühl, das furchtbar sein muss - und das wir beide nicht kennen. Im Gegenteil. Wir waren immer zu zweit, sind es auch heute.
Deshalb wird bei uns Weihnachten gar nicht so großartig anders ausfallen. Wir bleiben zu Hause - auch wenn wir täglich von den Fluggesellschaften mit Mails überschüttet werden, wie günstig ein Flug nach Dubai oder sonst wohin wäre. Nein, danke. Wir werden zu Hause feiern. Der geschmückte Weihnachtsbaum steht in der Mitte zwischen unseren beiden Haushälften, also zwischen unseren Wohnzimmern, weshalb sich die Schiebetüre dazwischen jetzt nicht schließen lässt und wir uns die nächsten Tage nicht streiten sollten.
Einen Unterschied gibt es heuer doch: Wenn wir unsere Mutter an Weihnachten am Grab besuchen und 20 Kerzen für sie anzünden, damit es um sie herum wunderbar leuchtet, werden wir danach in der Aussegnungshalle nicht wie sonst singen können. Auch das kleine Blasorchester wird fehlen. Schade, aber so ist es. Dafür holen wir das daheim nach, legen Platten und CDs mit deutschen, italienischen, englischen und französischen Weihnachtsliedern auf und singen dazu.
Zu essen gibt es eine geräucherte Lachsforelle mit Toastbrot und Crémant. Am ersten Feiertag machen wir eine Gans, schön fettig - wir lieben ja Fett. Wir werden mit den Freunden, die noch leben und leider immer weniger werden, telefonieren. Ansonsten warten wir gespannt auf den Impfstoff.
Falls sich jemand bei uns meldet, werden wir das sehr gern machen. Auf ein coronafreies Neues!"
Richard "Mörtel" Lugner: Kaviar, Wodka, Malediven

Richard "Mörtel" Lugner (88), Baulöwe und Opernball-Original: "2020 war ein schwieriges Jahr für die Kunden meines Einkaufszentrums, die Mieter und für uns. Ich bin ein positiv erfolgsorientierter Mensch und beiße mich da schon durch. Zu Weihnachten ist für mich ein großer Baum ein Muss, der wird schön dekoriert, darunter liegen die Geschenke und daneben steht eine Krippe, die ich vor Jahren in Bethlehem gekauft habe.
Ich feiere mit meiner Tochter, zwei Freunden und meiner Haus- und Hundebetreuerin. Der Weihnachtstisch wird mit tollstem Herend Rothschild Porzellan gedeckt. Auf jedem Serviceteil sind zwei handbemalte Vögel drauf. Zum Essen gibt es Kaviar mit Wodka als Vorspeise. Danach Fleischfondue, zum Abschluss Käse und Süßes. Am 25. wird Truthahn aufgetischt und am 26. Essen von Do & Co - im Flieger auf die Malediven."
Michaela May wird in Erinnerungen schwelgen

Michaela May (68), Schauspielerin: "Für unsere große Patchwork-Familie wird das ein ungewohnt überschaubares Weihnachtsfest. Meine Tochter Lilian feiert mit ihrer Familie in Österreich, wo wir nicht hindürfen. Der Mann meiner Tochter Alexandra wird bei seinen Eltern in USA sein, sodass nur Bernd, Alexandra und ich übrig bleiben. Wir machen es uns trotzdem gemütlich.
Ich bereite eine Seezunge auf Champagnersoße vor. Da die Christmette bei Pfarrer Schießler bestimmt überlaufen sein wird, habe ich eine Krippe aufgebaut. Ein Erbstück meiner Mama, die an Weihnachten vor zwei Jahren von uns gegangen ist. Somit wird Mami auch ganz nahe sein. Bestimmt werden wir in den Fotoalben in Erinnerungen schwelgen und ein paar Stoßgebete nach oben senden, damit das nächste Jahr ein besseres wird."
Julia Dahmen: Weihnachten mit Engelchen
Julia Dahmen (42, "Traumschiff"), Schauspielerin: "Dieses Weihnachtsfest wird das erste mit unserem kleinen Engelchen - unserer Tochter Angelina, die im Juni als Nachzüglerin auf die Welt kam. Nach drei Söhnen (11-19) ist sie unsere erste Tochter. Ich bin in Elternzeit, coronabedingt ist auch mein Mann viel zu Hause - das Lokal seiner Eltern hat ja leider zu. Wir haben also mehr Zeit denn je für die Familie."