So sexy ist Michelle: "Ich bin alles - außer süß"
Schlagerstar Michelle wird am Mittwoch 40. Da ist es Zeit, sich mit einem großen Thema zu befassen: der Liebe. Hier redet sie über ihren Neuen, ihren Ex und Trennungen: „Ich bin immer diejenige, die verlässt“
In den vergangenen Jahren machte Michelle vor allem mit ihrem Privatleben Schlagzeilen der unerfreulichen Art. Jetzt ist die Schlagersängerin zurück: Auf ihrem Album „L'Amour“ (erscheint am 9. März) präsentiert sie zwölf Liebeslieder. Die AZ hat sie getroffen zu einem Gespräch über – na, klar: die Liebe.
AZ: Michelle, warum machen Sie ein Album nur über die Liebe?
MICHELLE: Das ganze Leben ist doch eine Facette der Liebe. Sie ist nicht immer nur schön, lustig und romantisch, sondern auch traurig und wütend. Alle Gefühle haben irgendwie mit Liebe zu tun – auch Hass. Über all das singe ich in diesem Album.
Glauben Sie an die eine große Liebe?
Ich habe nie den Glauben daran verloren. Aber Sie wurden offenbar oft enttäuscht. Wenn irgendwann die rosarote Brille fällt, merkt man eben: Ich finde doch nicht alles so toll, was der macht. Das passt nicht. Dann bin ich auch ganz schnell und trenne mich. Alles andere ist vergeudete Zeit.
Wie gehen Sie mit Liebeskummer um?
Wenn ich zumache, dann mache ich zu. Ich bin immer diejenige, die verlässt. Dann gibt es auch keinen Liebeskummer bei mir.
Zumindest zu Ihrem Ex-Partner Matthias Reim scheinen Sie ein gutes Verhältnis zu haben: Auch bei Ihrem neuen Album arbeiteten Sie wieder eng zusammen.
Unsere Beziehung ist jetzt elf Jahre her. Da ist so viel Gras darüber gewachsen ist, das ist jetzt eine produktive Zusammenarbeit – und mehr nicht. Natürlich sind wir Eltern, aber wenn da noch irgendein Gefühl wäre, dann könnten wir auch nicht miteinander arbeiten.
Verlieben Sie sich schnell?
Ich stürze mich tierisch rein und rudere dann ganz schnell zurück. Ich habe mir aber geschworen, mir in Zukunft nichts mehr vorzumachen. Ich bin, wie ich bin – und so möchte ich gefälligst auch geliebt werden. Ich möchte auch jemanden haben, der genau so ist, wie er ist – und so muss ich ihn lieben. Dann ist es richtig, alles andere ist falsch.
Seit rund einem Dreivierteljahr ist der holländische Feuerwehrmann Mike der Mann an Ihrer Seite. Was ist das Besondere an Ihrer jetzigen Beziehung?
Ich glaube, dass ich meine große Liebe jetzt gefunden habe. Ich habe mich noch nie so offen dargelegt. Dagegen kann ich mich auch gar nicht wehren.
Was muss ein Mann tun, um Ihr Herz zu erobern?
Er muss stärker sein als ich. Ich bin ganz, ganz kompliziert in einer Beziehung. Jede Frau hat eine gewisse Kompliziertheit, sonst wäre sie ja langweilig. Ich hatte immer Männer, wo ich die Stärkere in der Beziehung war. Keiner konnte mir die Stirn bieten. Ich brauche aber einen Mann, zu dem ich aufschauen kann. Der mir das Gefühl gibt: Ich kann loslassen. Ich muss nicht wie ein Welpe permanent versuchen, meinen Rang zu verteidigen.
Ist die Familienplanung denn schon abgeschlossen?
Ja, natürlich. Es heißt ja nicht: neuer Mann, neues Kind. Ich habe drei lebendige Kinder - Ronja wäre jetzt zwei, die habe ich ja vor über zwei Jahren verloren.
Sie werden an diesem Mittwoch 40 Jahre alt. Trotzdem sieht Sie die Öffentlichkeit immer noch als das süße, zierliche Mädchen, das Schlager singt.
Ich bin alles – außer süß. Das weiß jeder, der mich kennt. Ich bin eine sehr komplizierte Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Die heute weiß, wo sie im Leben steht, was sie will und was nicht. Ich kann auch sexy sein. Aber süß? Garantiert nicht.
Fehlgeburt, Privatinsolvenz, Trennungen: In den letzten zehn Jahren haben Sie viel durchgemacht. Was wünschen Sie sich denn für die nächsten zehn?
Steine werden einem immer in den Weg gelegt werden. Trotzdem hoffe ich, dass ich da drüber springen kann und dass sie nicht so groß sind wie in den letzten Jahren. Wenn alles so bleibt, wie es jetzt gerade ist, dann bin ich sehr glücklich.
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