So sagt sie ihrem Freund Götz George Lebewohl
München - Am 19. Juli ist mit Götz George nicht nur ein Ausnahme-Schauspieler gestorben. Es ging ein Familienmensch, ein Kollege, ein Freund. In einem emotionalen Text, den Veronica Ferres (51) für die "Bild"-Zeitung verfasst hat, verabschiedet sie sich von dem Mann, mit dem sie so oft gemeinsam vor der Kamera stand und "den ich schon früh heimlich verehrt habe", wie sie schreibt. "Lange bevor ich ihn das erste Mal persönlich traf. Da war Götz schon viele Jahre ein Superstar."
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Und treffen sollten sie sich in der Folgezeit oft. Ob in "Rossini", "Kein Himmel über Afrika", "Schtonk" oder bei Georges Paraderolle als Kommissar Schimanski im "Tatort". Stets sei George ein absoluter Perfektionist gewesen, "stur und scheu und frech und grandios", erinnert sich Ferres. "Stur, wenn es um Qualität in der Arbeit ging. (...) Scheu, was neue Menschen anging." Doch wenn er sich erst einmal jemandem öffnete, dann konnte man sich voll und ganz auf ihn verlassen: "Ich werde die Zeit nie vergessen, in der ich bei ihm in seinem Berliner Haus wohnen durfte, als ich meinen ersten großen Dreh in Berlin hatte. Er hörte meinen Text ab und coachte mich großartig. Ich habe ihm viel zu verdanken", schreibt Ferres in der "Bild".
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Aber George war eben auch ein Rebell, "frech war er, wollte provozieren, Spuren hinterlassen und das gelang ihm auch. Die Öffentlichkeit, die er in seinem Beruf brauchte, hasste er privat." Grandios sei der Schauspieler laut Ferres dagegen gewesen, "weil er Vorreiter war. Vorreiter einer Schauspielkunst, die die großen amerikanischen Schauspielstars der 60er-Jahre erfunden hatten - die er aber schon viel früher praktizierte. Wie kein anderer verwandelte sich Götz George in seinen Part und bestach durch unfassbare Präsenz und Kraft auf der Leinwand."
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