So kehrt seine Asche heim

Der Starproduzent († 61) soll in Bogenhausen die letzte Ruhe finden. Es gibt drei Trauerfeiern: Eine in St. Michael, eine in der Residenz und eine in Hollywood – mit Thomas Gottschalk
Der Countdown für Bernd Eichingers letzten Weg läuft.
Der Trauer-Festakt findet am 7. Februar um 11 Uhr in der Jesuitenkirche St. Michael in der Altstadt statt, die offizielle Begräbnisfeier in der Münchner Residenz. Auf Vorschlag von OB Christian Ude soll der Filmproduzent auf dem kleinen Bogenhauser Friedhof, wo schon so viele prominente Menschen begraben liegen, seine Ruhe finden. Aus behördlichen Gründen musste aber zunächst ein Grab im Nordfriedhof gekauft werden, wo er auch beerdigt werden könnte.
Eichingers Leichnam wurde bereits in Hollywood eingeäschert. Witwe Katja und Bernds hübsche Tochter Nina fliegen am Donnerstag von Los Angeles nach München und bringen die sterblichen Überreste mit.
Auf Anraten der Botschaft wird Eichingers Asche in einem schlichten Behälter transportiert und nicht in einer Urne aus Metall, die bei der hypersensiblen Sicherheit am Flughafen von Los Angeles womöglich unnötige Schwierigkeiten auslösen würde.
Offen ist auch noch, ob nicht Bernd auf jenem Friedhof beigesetzt wird, auf dem schon Vater Eichinger und seine Schwester Monika begraben sind. Mama Ingeborg könnte sich dort gut um die Grabstätte kümmern.
Eine kleine Trauerfeier in Bernds Privat-Domizil in den Hügeln von Hollywood fand bereits statt. Zum engen Kreis der Trauergäste zählten ZDF-Superstar Thomas Gottschalk, die Regisseure Wolfgang Petersen und Florian Henckel von Donnersmarck sowie Schauspieler Thomas Kretschmann.
Auch Sabine Eichinger, die Mutter der gemeinsamen Tochter Nina, die zufällig den gleichem Nachnahmen trägt – verheiratet ist sie mit Bernd nie gewesen –, war nach Amerika geflogen, um Abschied zu nehmen.
Laut Testament wünschte sich Bernd Eichinger eine Feuerbestattung. In planender Voraussicht hatte der Filmproduzent bereits vor einigen Jahren seinen letzten Willen zu Papier gebracht – und ihn dann allerdings anlässlich seiner Eheschließung mit Katja kurz Weihnachten 2006 geändert. Zuvor hatte er seiner Tochter Nina die Häuser am Starnberger- und Wolfgangsee überschrieben.
Es soll auch noch ein Eichinger-Domizil in New York geben – und eines in Cannes, das von seinen Freunden, darunter auch Regisseur Eckhard Schmidt wegen der günstigen Lage und aus ökonomischen Gründen gerne heimgesucht worden ist.
Ohne seine Assistentin Marianne Dennler war Bernd nahezu hilflos, quasi aufgeschmissen. Sie war sein Juwel, mehr als nur die rechte Hand. So schien es geradezu selbstverständlich, dass er dieser aufopfernden Mitarbeiterin vor vielen Jahren ein Haus in Irland schenkte.
Im Münchner Bratwurstglöckl am Dom erinnert noch ein Bierkrug an den Filmproduzenten, der allerdings nicht so häufig einkehrte. Auf einem der 70 Zinnkrüge namhafter Gäste steht der Schriftzug: Bernd Eichinger.
Wegen zu vieler Promille musste sich der Produzent, der so gerne feierte, übrigens keine Gedanken machen. Er nannte einen dunklen Phaeton, den Star der VW-Produktpalette, sein Eigen und wurde immer chauffiert – sogar die kurze Wegstrecke zwischen dem Stammlokal „Romagna Antica“ in der Elisabethstraße bis zu seinem Penthouse am Leopold Boulevard.
Seit er verheiratet war, ließ sich der Filmemacher kaum noch bei Italo-Gastronom Fabrizio sehen, der jetzt das Schmuckkästchen-Restaurant „Rossini“ (Dietls Wohnzimmer) führt.