So kämpft Karel Gott gegen den Krebs

Schlagersänger Karel Gott hat Lymphdrüsenkrebs und inzwischen mit der Chemotherapie begonnen. Seine Chancen stehen gar nicht so schlecht, sagt Dr. Christian Weißenberger vom Strahlentherapie-Zentrum in Freiburg.
von  (ili/spot)

Schlagerstar Karel Gott (76) hat laut Medienberichten nach der Diagnose Lymphdrüsenkrebs in einer Prager Klinik mit der Chemotherapie begonnen. Was bedeutet das für ihn? Ohne die konkreten Befunde zu kennen, sind seriöse Prognosen nicht machbar. Darauf besteht Dr. Christian Weißenberger, der Leiter des Zentrums für Strahlentherapie Freiburg, im Interview mit spot on news. Und dennoch: "Wenn die Chemotherapie anschlägt, haben Lymphdrüsenkrebs-Patienten gute Chancen, dass es längerfristig gut ist", erklärt er. Von geheilt würde er allerdings nicht unbedingt sprechen, denn es schwebe "immer so ein bisschen ein Damoklesschwert" über dem Patienten: "Wenn doch ein paar Zellen überlebt haben, melden die sich irgendwann wieder."

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Die Grundkonstitution ist entscheidend

 

Wie der Patient mit der Krankheit und der Behandlung fertig wird, hängt aber nicht nur davon ab, in welchem Stadium der Krebs ist und ob er vielleicht "wild gestreut hat", sagt Weißenberger. In den frühen Stadien kann die Strahlentherapie den Lymphdrüsenkrebs vollständig heilen.

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Von großer Bedeutung sei auch die "Fitness der Organe", allen voran der Leber und Nieren. Stimmt das, was derzeit über Karel Gotts Konstitution zu lesen ist, wäre er "biologisch jünger und könnte die Chemo recht gut vertragen" und dann hätte er "gar keine so schlechten Karten", sagt der Arzt. Auch sei Lymphdrüsenkrebs normalerweise nicht vergleichbar mit beispielsweise dem aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs, denn die Forschung habe in diesem Bereich sehr viel größere Fortschritte gemacht.

 

Was ist Lymphdrüsenkrebs?

 

Lymphdrüsenkrebs entsteht laut Dr. Christian Weißenberger, wenn bestimmte weiße Blutkörperchen, auch Abwehrzellen (Lymphozyten) genannt, entarten. "Weil die auf ihrem Weg durch das Blut immer wieder Lymphknoten ansteuern - vergleichbar mit einer Straßenbahn, die Haltestellen anfährt -, findet man sie dort recht gut." Dort wachsen sie auch.

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Der Patient merkt es, wenn sich Knoten bilden. Diese Lymphschwellungen bilden sich häufig im Halsbereich. "Tun sie weh, ist es eher eine Erkältung oder ein Infekt. Sind sie schmerzfrei und treten zusammen mit starkem Gewichtsverlust, Nachtschweiß und Fieber auf, wird es gefährlich", erklärt der Mediziner. Dazu kommen oft Symptome, die leider wenig spezifisch sind, wie leichte Erschöpfbarkeit, Übelkeit oder eine erhöhte Infektanfälligkeit.

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