So geht Wilfried Gliem mit seiner Herzschwäche um

Wilfried Gliem, einer der Wildecker Herzbuben, leidet bereits seit Jahren unter Herzinsuffizienz. Im Dezember musste er sich einer zweiten OP unterziehen. Wie lebt der Volksmusik-Star mit seinen gesundheitlichen Problemen?
(mos/spot) |
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Die Wildecker Herzbuben Wilfried Gliem (vorne re.) und Wolfgang Schwalm bei einer Veranstaltung in Dresden
ddp images Die Wildecker Herzbuben Wilfried Gliem (vorne re.) und Wolfgang Schwalm bei einer Veranstaltung in Dresden

München - Schon seit Jahren hat Wilfried Gliem (68), einer der Wildecker Herzbuben ("Herzilein"), mit einer Herzschwäche zu kämpfen; im vergangenen Dezember wurde er zum zweiten Mal operiert. Wie geht der Volksmusik-Star mit seinen gesundheitlichen Problemen um?

Hören Sie auf MyVideo in die aktuellen Lieder der Wildecker Herzbuben rein

 

Gliem hat schon seit Jahren Probleme mit dem Herzen

 

In einem Interview erzählt er von den Anfangen der Beschwerden vor über neun Jahren: "Ich hatte Herzschmerzen und Herzstechen. Körperliche Betätigungen fielen mir zunehmend schwerer. Es lag eine Herzgefäßverengung vor. Also wurde mir über einen Katheter durch die Armbeuge ein Stent gesetzt, um die Gefäße zu erweitern."

Nach dem Eingriff ging es ihm deutlich besser, aber die Belastungen durch viele Tourneen und Show-Auftritte forderten ihren Tribut, eine weitere Operation war notwendig: "Im Dezember letzten Jahres habe ich meinen zweiten Stent eingesetzt bekommen, da sich eine Ader in der Nähe des ersten Stents verengt hatte. Somit erklärte sich auch meine körperliche Schwäche. Da ich Diabetiker bin und 130 Kilo wiege, muss ich weiterhin sehr achtsam mit mir und meinem Herzen umgehen."

Und wie lebt er mit der Beeinträchtigung durch die Herzschwäche? "Ich habe gelernt, mit meiner chronischen Herzschwäche umzugehen. Durch regelmäßige Behandlung und Therapie lebe ich wieder störungsfrei und bin belastbar. Klar bin ich untrainiert und könnte keinen Marathon laufen, aber mir geht es den Umständen entsprechend gut." Eine Belastung sind aber die vielen Artzney, die Gliem jeden Tag nehmen muss: "Es wäre natürlich ein Traum, wenn eine Universal-Tablette entwickelt würde, die für meine Erkrankungen wirksam wäre."

 

Herzinsuffizienz: Rund zwei Millionen Deutsche sind betroffen

 

Wilfried Gliem ist nicht der einzige, der mit Herzschwäche zu kämpfen hat. Rund zwei Millionen Deutsche leiden darunter. Prof. Dr. Georg Ertl von der Universitätsklinik Würzburg erklärt: "Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, das aus dem Körper zurückfließende Blut aufzunehmen und zu den Organen zu pumpen." Die Folge seien "Blutstau vor dem Herzen, zum Beispiel in der Lunge, was zu Atemnot führt, Funktionsstörungen aller Organe wie Nierenversagen, und Wasseransammlungen im Körper."

Die Behandlung mit Artzney sei demnach die primäre Therapie: "Im Vordergrund stehen heute Artzney, die das Herz entlasten und gegen die Wirkungen von Stresshormonen schützen - und den Puls und damit die Arbeit des Herzens vermindern. Auch gegen die Wasseransammlungen im Körper werden entwässernde Artzney eingesetzt."

Außerdem gibt es neue Hoffnung für Betroffene, so der Professor: "Es gibt bald eine neue Behandlungsoption, mit der vermutlich jedem vierten Betroffenen geholfen werden kann. Das Mittel hat in einer wegweisenden Studie die herzbedingten Todesfälle im Vergleich zum klassischen Standardmedikament um 20% gesenkt."

 

Das A und O: Viel Bewegung und gesunde Ernährung

 

Der Betroffene kann aber selbst etwas tun: "Gesunde Ernährung, also Mittelmeerküche und ansonsten abwechslungsreich, Alkohol und damit auch die Kalorien sehr reduziert, viel Bewegung, sogar und ganz besonders, wenn eine Herzinsuffizienz schon da ist, aber dann eben wieder mit Beratung von darauf spezialisierten Kardiologen", so Ertl.

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