So geht die Wiesn-Königin Regine Sixt mit der Absage um

Schon im Sommer sorgte das Eintrudeln der liebevollen Schreiben für Luftsprünge und Jubelschreie in der Frauenwelt zwischen München und L. A.: Eine Einladung für Regines Damen-Wiesn glich einem Ritterschlag. Mietwagen-Unternehmerin Regine Sixt ist mit ihrem fröhlichen Netzwerk der Macht (zuletzt feierten 1200 Powerfrauen, ob Dax-Vorstand oder TV-Star, im Schützenfestzelt) zur Königin der Wiesn geworden.
Wie geht sie jetzt mit dem Wiesn-Aus um? Regine Sixt zur AZ: "Die Absage der Wiesn ist natürlich ganz schrecklich und es schmerzt unendlich. Als Münchner Kindl und Gastgeberin von Regines Damen-Wiesn habe ich es jedes Jahr geliebt, auf das Oktoberfest zu gehen oder meine Freundinnen dorthin einzuladen. Diese Lebensfreude, das friedliche Miteinander, Stunden der Unbeschwertheit fehlen jetzt enorm in Zeiten der Corona-Krise."

Hat sie mit der Absage gerechnet? "Als die Pandemie begann, habe ich noch kühn davon geträumt, vielleicht eine kleine Damen-Wiesn in meinem Garten stattfinden zu lassen, aber daraus wird leider auch nichts. Die neuen Gebote lauten: Abstand halten, soziale Distanz, so wenig Kontakt wie möglich. Natürlich respektiere und unterstütze ich die Entscheidung von Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter völlig. Ich halte mich selbst total daran, gehe nur mit Mundschutz an der Isar spazieren und verzichte darauf, meine Kinder und Enkel zu umarmen, was einem das Herz bluten lässt."
Solange kein Impfstoff gefunden ist, sei es in ihren Augen "absolut richtig", so ein riesiges Fest mit Millionen von Menschen abzusagen. Ob es 2021 eine Wiesn und damit ihre Damen-Wiesn geben wird, kann die Gastgeberin nicht sagen. "Was ist morgen?, diese Frage stelle ich mir oft", erzählt Regine Sixt. "Niemand kann sie beantworten und diese Ungewissheit ist furchtbar. In den letzten Jahrzehnten gab es immer mal wieder schwierige Jahre, aber dass die Welt auf einen Schlag stillsteht, löst eine tiefe Traurigkeit aus. Egal, in welche Branche man schaut, alle haben jetzt hart zu kämpfen. Normalerweise bin ich ein hoffnungsfroher Mensch, aber gerade fehlt auch mir manchmal der Glaube daran, dass alles wieder gut wird."
"Auf eine Wiesn 2021!"
Patrick Lindner, Sänger, hat seinen Geburtstag immer in Kufflers Weinzelt gefeiert: "Die Absage des Oktoberfestes war ja abzusehen, aber dran glauben wollte ich nicht. Jetzt ist es Gewissheit: keine Wiesn in diesem Jahr. Es gibt sicher Schlimmeres, aber gedanklich bin ich auch bei denjenigen, für die das Oktoberfest eine Existenz bedeutet – Schausteller, kleine Buden und natürlich unsere Wiesnwirte und Musikerkollegen. Umso mehr Freude wir uns jetzt schon auf eine gesunde Wiesn 2021!"

"Was bleibt, sind die schöne Erinnerungen"
Florian Silbereisen, Moderator, Sänger und Ozapft-Stammgast: „Als ich noch ein kleiner Junge war, durfte ich mit meinen Eltern zum ersten Mal auf die Wiesn. Es gab ein Hendl, einen kandierten Apfel und eine Fahrt mit der Achterbahn. Das Wiesenfieber hatte mich erwischt – und es gab seitdem kein Jahr, in dem ich nicht meine obligatorische Runde auf der Wiesn gedreht habe. Ein halbes Jahr vor der Wiesn steht nun also fest, dass wir in diesem Jahr zuhause bleiben müssen. Diese Nachricht bestätigt natürlich, was wir alle längst wissen: Auf unsere Traditionen und unser normales Miteinander müssen noch einige Zeit verzichten. Was bleibt, sind die schönen Erinnerungen und die Hoffnung auf das nächste Jahr..."

"Nur nicht jammern"
Uschi Dämmrich von Luttitz, TV-Moderatorin und Wiesn-Fan: "Schon seit Kindestagen als echtes Münchner Kindl dem Oktoberfest verbunden, so begann für mich mit 'Wiesn live' eine Erfolgsgeschichte an Wiesn-Sendungen für den BR. 18 Jahre durfte ich mit Kollegen wie Gerd Rubenbauer oder mit dem unvergessenen Rudolph Moshammer von der Wiesn berichten. Alle waren zu Gast auf der Empore des Hackerzeltes: Wiesnwirte, Schankkellner, Polizisten, Politiker – alle, die in irgendeiner Form mit der Wiesn zu tun hatten. Heuer wird es kein Oktoberfest geben aus sehr verständlichen Gründen. Eine Garantie auf dieses Vergnügen gibt es nicht. Deswegen zu jammern, das sollten wir uns keinesfalls gestatten. Freuen wir uns eben auf 2021!"
"Verzicht auf Tradition"
Marianne Hartl, Schlagersängerin und Wiesn-Stammgast: "Ich finde es sehr traurig für alle Beteiligten, die wegen der Absage jetzt irrsinnige und existenzbedrohende Ausfälle erleiden müssen. Persönlich macht es mir aber nichts aus. Wir müssen jetzt diese Corona-Pandemie durchstehen – und dazu gehört es, Abstand zu nehmen und auf liebgewonnene Traditionen zu verzichten."

"Sehr traurig"
Cathy Hummels, Model, Moderatorin und Gastgeberin vom "Wiesn-(B)Hummel": "Ich bin sehr traurig, über die Absage des Oktoberfestes. So viele tolle Erinnerungen."
